
Arbeitskosten explodieren: Österreich jetzt auf Platz 5 der teuersten EU-Länder
Die in Österreich ansässigen Unternehmen spüren es Tag für Tag: Arbeit wird immer teurer. Eine neue Auswertung der Agenda Austria zeigt, wie dramatisch sich die Lage entwickelt hat.
Eine erschreckende Grafik veröffentlichte die Denkfabrik Agenda Austria am Montag. Zehn EU-Länder und deren Entwicklung der Arbeitskosten pro Stunde für Unternehmen von 2008 bis 2024. Rangierte Österreich 2008 noch auf Platz 10, steigt die Kurve nun steil an – und zwar als einziges Land.
Während andere Staaten noch moderat steigende Kosten verzeichnen, schießt Österreich regelrecht durch die Decke.

Im Jahr 2008 lagen die Arbeitskosten hierzulande noch bei 26,40 Euro pro Stunde – 2024 sind es bereits satte 44,50 Euro. Österreich ist damit im EU-Vergleich auf Platz 5 der teuersten Länder aufgestiegen, noch vor Wirtschaftsmächten wie Frankreich, Deutschland und Schweden. Nur Luxemburg, Dänemark, Belgien und die Niederlande haben noch höhere Kosten pro geleisteter Arbeitsstunde.
Zum Vergleich: 2008 rangierte Österreich erst auf dem 10. Platz der teuersten Arbeitsstandorte. Heute gehört es zu den absoluten Spitzenreitern – eine Entwicklung, die bei Ökonomen Sorgenfalten verursacht.
Gefahr für Jobs – besonders in der Industrie
Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera warnt: „Hohe Arbeitskosten ohne entsprechende Produktivitätsgewinne gefährden die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts.“ Besonders kritisch sei, dass nicht nur steigende Bruttolöhne, sondern vor allem die hohen Lohnnebenkosten den Faktor Arbeit massiv verteuern.
Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend: „Es droht ein Verlust an Arbeitsplätzen, insbesondere in der exportorientierten Industrie“, erklärt Kucsera. Wer in Österreich neue Jobs schaffen wolle, müsse dringend an den hohen Nebenkosten ansetzen, mahnt der Ökonom: „Wer neue Jobs schaffen will, muss diesen Kostenblock entschärfen.“
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