
Arbeitslosigkeit steigt: Experten warnen vor tiefgreifender Krise am deutschen Arbeitsmarkt
Die wirtschaftliche Abkühlung hinterlässt Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Wie aus einer aktuellen Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht, wird die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr in sämtlichen Bundesländern ansteigen. Besonders der Osten Deutschlands ist betroffen, doch auch in wirtschaftlich stärkeren Regionen wie Bayern verschärft sich die Lage merklich.
Während im Osten mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 7,8 % gerechnet wird, liegt der Zuwachs im Westen bei 0,2 Punkten auf nun 5,9 %. Besonders stark ist der relative Anstieg in Bayern mit 7,3 %, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 7,2 %. Dabei bleibt Bayern mit einer erwarteten Quote von 3,9 % zwar weiterhin Spitzenreiter, doch das ist kein Trost, wenn sich auch dort der Trend dreht.
Noch dramatischer ist die Situation im Norden: In Mecklenburg-Vorpommern steigt die Quote auf 8,5 % – nur Bremen (11,6 %) und Berlin (10 %) weisen noch höhere Werte auf.
Nur geringe Zuwächse bei der Beschäftigung
Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Westdeutschland noch minimal um 0,3 % zulegen könnte, wird im Osten sogar ein Rückgang um 0,2 % erwartet. Hamburg liegt mit einem Plus von 0,5 % vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein und Hessen (je 0,4 %). Im Saarland (-0,9 %), Sachsen-Anhalt und Thüringen (je -0,8 %) hingegen steht ein klarer Rückschritt bevor.
Ein erheblicher Teil der Probleme auf dem Arbeitsmarkt sei politisch mitverursacht. Der eskalierende Handelskonflikt mit den USA trifft die exportorientierte Industrie ins Mark. Hinzu kommen hohe Energiepreise, eine lähmende Bürokratie und steuerliche Belastungen, die den Standort Deutschland zunehmend unattraktiv machen. Während andere Länder längst Entlastungen und wirtschaftsfreundliche Reformen auf den Weg gebracht haben, verlieren deutsche Unternehmen zunehmend den Anschluss – mit verheerenden Folgen für den Arbeitsmarkt.
Ampelpolitik in der Kritik
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen geraten durch steigende Kosten und schwache Nachfrage unter Druck. Aber auch große Konzerne wie Bosch, Siemens oder Mercedes ächzen unter der Belastung und haben bereits Massenentlassungen angekündigt. Die Politik hingegen beschränkt sich auf Ankündigungen und Blockaden. Weder beim Bürokratieabbau noch bei der Reform der Lohnnebenkosten oder bei steuerlichen Erleichterungen für Arbeitgeber ist ein echter Fortschritt zu erkennen. Der vielbeschworene „Zukunftsstandort Deutschland“ droht zu verkommen.
Die Zahlen des IAB zeigen klar: Die Arbeitslosigkeit steigt – und das nicht nur in einzelnen Problemregionen, sondern flächendeckend. Ohne einen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik droht die Lage weiter zu eskalieren. Was es jetzt braucht, ist eine mutige Strategie, die Investitionen fördert, Standortkosten senkt und die Unternehmen von bürokratischer Gängelung befreit.
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