
Autozulieferer auf Sparkurs: Investitionen werden verschoben oder gestrichen
Die angespannte Wirtschaftslage und wachsende Unsicherheit durch mögliche US-Zölle dämpfen die Investitionsbereitschaft der europäischen Automobilbranche, besonders deutsche Zulieferer sind betroffen.
Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) planen rund 75 % der Zulieferer, Investitionen in Deutschland zu verschieben, zu verlagern oder ganz aufzugeben – ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber der letzten Erhebung im Oktober 2024.
Fast 30 % der befragten Unternehmen erwägen, ihre Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern. Zusätzlich planen 14 % der Unternehmen, geplante Investitionen komplett zu streichen.
Die größten Belastungsfaktoren für die Zulieferer sind laut Umfrage hohe Arbeitskosten (60 %) und weiterhin überdurchschnittlich hohe Energiepreise. Zudem spielt die schwache Nachfrage in Deutschland und Europa für mehr als die Hälfte der Unternehmen eine zentrale Rolle bei ihren Investitionsentscheidungen.
US-Zölle als zusätzliche Gefahr
Besonders besorgt zeigt sich die Branche jedoch über mögliche Handelshemmnisse unter der US-Regierung von Donald Trump. „86 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Zölle der USA gegen zahlreiche Staaten und Regionen auch sie betreffen werden“, so der VDA.
Verbandspräsidentin Hildegard Müller fordert daher entschlossene Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen in Deutschland. „Wir brauchen ein ambitioniertes Programm für Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit mit konkreten Reformen“, betonte sie, wie das Handelsblatt berichtet.
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