Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Niedernberg (Bayern) Mitte 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hatte, folgt nun die bittere Konsequenz: Rund 100 Filialen werden geschlossen, etwa 2.000 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte Eigentümer Christian Gries, dass bereits 45 Filialen abgewickelt wurden. Weitere 54 Standorte sollen im April und Mai folgen.

In Österreich wurden im vergangenen Jahr bereits 20 der insgesamt 49 Filialen geschlossen – weitere Schließungen sind mit Blick auf die aktuelle Lage nicht ausgeschlossen. Die Gespräche über zusätzliche Schließungen laufen. „Wir können unser Geschäft wieder auf Erfolgskurs bringen – indem wir die Kosten gezielt optimieren und Depot neuen Schwung verleihen. Das ist die einzige Chance zu überleben“, erklärt Gries.

Zukünftig will Depot auf schnellere Strukturen, kreative Sortimente und vor allem auf mehr Onlinehandel setzen. Der Konzern wird zudem in eine neue Gesellschaft überführt, die Geschäftsführung wird durch Marco De Benedetti, den ehemaligen Deutschlandchef von Tupperware, verstärkt.
Vor der Corona-Pandemie betrieb Depot noch rund 400 Filialen in Deutschland. Künftig sollen nur noch 150 bis 180 Standorte weitergeführt werden. Der drastische Rückbau kommt einem Kahlschlag gleich – und unterstreicht, wie massiv sich das Konsumverhalten verändert hat.

Pandemie, Kaufzurückhaltung, Temu & Co. – der Markt hat sich gedreht

Die Gründe für den Niedergang der einst erfolgreichen Kette sind vielfältig: Die Pandemiejahre brachten Umsatzeinbrüche, hinzu kamen hohe Energiekosten, sinkende Kauflaune und eine wachsende Konkurrenz durch Billiganbieter wie Temu oder andere Discounter. Die wirtschaftliche Flaute setzte dem stationären Handel zusätzlich zu – ein toxisches Gemisch, das Depot letztlich zur Umstrukturierung zwang.