
Erneut kein Wachstum: Auch heuer wird Österreichs Wirtschaftsleistung schrumpfen
Österreich befindet sich wirtschaftlich immer noch auf dem absteigenden Ast. Laut Österreichischer Nationalbank wird sich das Bruttoinlandsprodukt auch dieses Jahr um 0,1 Prozent vermindern.
Hat der weiterhin stotternde Wirtschaftsmotor Österreichs etwas mit dem monatelangen Geplänkel diverser Koalitionsverhandlungen nach der Nationalratswahl Ende September zu tun? Es hat jedenfalls den Anschein. Noch vor drei Monaten hatte die Österreichische Nationalbank (OeNB) ein Wachstum des hiesigen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,8 Prozent prognostiziert. Und jetzt lautet die Prognose auf einmal -0,1 Prozent.
Ein Wachstum soll es der OeNB zufolge erst 2026 und 2027 mit jeweils 1,2 Prozent geben. Diesbezüglich sah die Prognose für 2026 im Dezember auch noch anders aus: 1,6 Prozent.
Trotz des anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung schlägt die OeNB aber ziemlich positive Töne an: „In Österreich scheint der Tiefpunkt der Wirtschaftsentwicklung überwunden, und die heimische Konjunktur wird sich 2025 stabilisieren.” Eine spürbare Erholung sei aber vor allem erst in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten.
OeNB-Prognose: Inflation bei 2,9 Prozent, Budgetdefizit bei 3,8 Prozent
Laut Prognose der OeNB wird heuer auch die Inflationsrate bis auf weiteres relativ hoch bleiben, bei 2,9 Prozent. Grund dafür sind die gestiegenen Haushaltsenergiepreise. Mehr noch: Auch die von den USA angedrohten Strafzölle gegen die EU könnten sich negativ auf Wachstum und Inflation auswirken. Einziger Silberstreif am Horizont ist laut OeNB das deutsche Konjunkturpaket.
Mit Blick auf das Budgetdefizit prognostiziert die Notenbank für 2025 einen Fehlbetrag von 3,8 Prozent des BIP. Damit käme es zu einer weiteren Überschreitung der sogenannten Maastricht-Grenze von drei Prozent, weshalb Österreich einmal mehr Gefahr laufen könnte, unter ein EU-Defizitverfahren zu fallen – mit möglichen finanziellen Sanktionen.
Nun bleibt abzuwarten, was die Sparmaßnahmen der Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neos bewirken werden.
Kommentare