
Eurozone im Stillstand: Einkaufsmanagerindex signalisiert wirtschaftliche Flaute
Nach kurzen Hoffnungszeichen folgt nun die Ernüchterung: Die Wirtschaft der Eurozone tritt wieder auf der Stelle. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) verzeichnete im April einen unerwartet deutlichen Rückgang und liegt nur noch knapp über der kritischen Marke, die Wachstum von Schrumpfung trennt.
Besonders besorgniserregend ist dabei die Entwicklung in Deutschland – Europas größte Volkswirtschaft rutscht erneut in den rezessiven Bereich. Laut der aktuellen Erhebung von S&P Global fiel der PMI für die deutsche Privatwirtschaft – also Industrie und Dienstleister zusammen – im April auf 49,7 Punkte, nachdem er im März noch bei 51,3 Zählern gelegen hatte. Damit unterschreitet das Barometer erneut die Wachstumsgrenze von 50 Punkten und erreicht ein Vier-Monats-Tief.
Ökonomen, die von Reuters befragt wurden, hatten lediglich mit einem moderaten Rückgang auf 50,4 Punkte gerechnet. Stattdessen offenbart die Umfrage eine Rückkehr in die wirtschaftliche Schwächephase.
Industrie im Sinkflug
Besonders die Industrie verschärfte ihren Abwärtstrend. Der entsprechende Indexwert sank leicht von 48,3 auf 48,0 Punkte – weit entfernt von jeglichem Wachstumssignal.
Auch der Dienstleistungssektor, der in der Vergangenheit häufig als Stütze der Konjunktur fungierte, zeigt Schwäche. Das Barometer für die Servicebranche fiel im April auf 48,8 Punkte – der niedrigste Stand seit 14 Monaten.
Eurozone: Wachstumsimpulse versiegen
Ein ähnliches Bild zeigt sich im gesamten Euroraum. Nach drei Monaten mit moderatem Aufwärtstrend sank der PMI auf 50,1 Punkte – nur noch einen Hauch von der Schrumpfung entfernt. Analysten hatten lediglich einen leichten Rückgang auf 50,3 erwartet. Doch die beschleunigte Auftragsflaute, hohe Energiekosten und ein pessimistischer Ausblick drückten das Stimmungsbild der Unternehmen spürbar nach unten.
49,7 Punkte – konnte die Industrie zumindest einen kleinen Achtungserfolg verbuchen. Der Index für die Geschäftstätigkeit kletterte minimal auf 48,7 Punkte und markierte damit ein 27-Monats-Hoch.
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