
Handelskrieg mit der Welt beigelegt? Trump rudert bei Mega-Zöllen zurück
Die Leute seien “ein bisschen ängstlich” geworden. So erklärte US-Präsident Donald Trump das überraschende Einfrieren der Zölle – vorerst für 90 Tage. Es gibt allerdings eine Ausnahme: China.
Erst vor einer Woche hatte US-Präsident Donald Trump vollmundig den “Tag der Befreiung” für die USA eingeläutet – und die halbe Welt mit horrenden Zöllen belegt.
Angesichts der damit einhergehenden Schockwellen an den internationalen Börsen und der Erhebung von Gegenzöllen durch betroffene Staaten und Staatengemeinschaften hat er in dem von ihm vom Zaun gebrochenen Handelskonflikt nun aber abrupt eingelenkt: Er setzte bestimmte gerade in Kraft getretene Zölle für 90 Tage aus.
Trump schrieb auf seiner Plattform “Truth Social”, er habe eine 90-tägige Pause angeordnet. Während dieses Zeitraumes höben die USA einen Zollsatz in Höhe von zehn Prozent ein.
USA und China weiter in der Handelskriegs-Spirale
Für China gilt das nicht. Das Reich der Mitte ist das einzige Land, das von der überraschenden Zollsenkung ausgenommen ist. Mehr noch, Trump hob den Zollsatz gegenüber China noch einmal kräftig an – von 104 auf 125 Prozent. Trump begründete diesen drastischen Schritt mit dem “Mangel an Respekt, den China für die Weltmärkte gezeigt” habe.
Zuletzt hatte Peking Gegenzölle auf alle US-Einfuhren in Höhe von 84 Prozent angeordnet. Diese sollen bereits heute in Kraft treten, teilte die chinesische Führung mit. China hatte in den vergangenen Tagen bereits mehrfach gedroht, mit eigenen Maßnahmen auf US-Zölle zu reagieren.
Chaos an den Börsen sei nur "ein Übergang zur Großartigkeit" gewesen
Seinen überraschenden Rückzieher begründete Trump mit der wachsenden Nervosität der anderen. Die “Leute” seien etwas unruhig und “ein bisschen ängstlich” geworden, sagte der US-Präsident lapidar bei einer Veranstaltung vor dem Weißen Haus auf die Frage nach seinen Beweggründen für den jüngsten Kurswechsel in der Handelspolitik. Zusatz: “Man muss flexibel sein.”
Mit Blick auf die massiven Turbulenzen an den internationalen Börsen sagte der US-Präsident, die Märkte hätten sich nach etwas düsterer Stimmung schnell wieder aufgehellt. “Man sagt, es war der größte Tag in der Finanzgeschichte.” Und weiter: Das Chaos an den Finanzmärkten sei bloß “ein Übergang zur Großartigkeit” gewesen. Schließlich lobte er sich selbst für seinen “Mut”, Sonderzölle eingeführt zu haben.
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