
KTM am Ende? Insider packt aus: „Nur noch halbe Leichen auf Lager!“
Insolvenz, Stillstand, Stellenabbau: Beim Motorrad-Hersteller KTM herrscht Chaos – Mitarbeiter sprechen von einem „künstlich beatmeten Betrieb“, der bald abgeschaltet wird. Die Stimmung sei katastrophal, Hoffnung auf Rettung hat kaum noch jemand.

Stillstand statt Vollgas: Beim Traditionsunternehmen KTM in Mattighofen (OÖ) herrscht Endzeitstimmung. Seit Montag stehen die Produktionsbänder erneut still, drei Monate lang sollen keine Motorräder mehr gebaut werden – angeblich wegen fehlender Bauteile. Doch wie Heute berichtet, glauben viele Mitarbeiter längst nicht mehr an eine Zukunft des Betriebs.
„Es ist jedem klar, dass es vorbei ist“ – KTM-Mitarbeiter rechnet ab
Ein KTM-Mitarbeiter spricht offen von Resignation: „Es gibt Kündigungen, Teams wurden zusammengestutzt“, schildert er. In einer Abteilung, in der früher 100 Leute arbeiteten, seien es jetzt noch zehn. Die Stimmung sei „wie immer – schlecht“, es sei „jedem klar, dass es vorbei ist“. Der harte Vorwurf: „Jene, die noch da sind, können den Job nicht. Somit hat man die Zukunft bereits versiegelt.“

Weniger Geld, weniger Hoffnung
Bereits vorige Woche hatte KTM angekündigt, die Sommerpause vorzuziehen und die Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden zu kürzen – bei entsprechend geringerem Gehalt. Offiziell will der Vorstand damit „langfristig Arbeitsplätze sichern“. Doch nicht einmal das scheint mehr jemand zu glauben.
Eine Ex-Mitarbeiterin, die 20 Jahre bei KTM war, zeigt sich gegenüber Heute erleichtert: „Ich bin froh, dass ich nicht mehr dort bin.“ Zuletzt sei es nur noch „schwierig“ gewesen. Die Loyalität vieler früherer Zulieferer sei ebenfalls Geschichte. „Ich bin mit vielen ehemaligen Lieferanten in Kontakt – keiner trauert KTM nach“, berichtet ein Mitarbeiter.
Lieferkette bricht zusammen – Produktion in Asien
Das Hauptproblem: Die Lieferkette ist laut Insidern komplett kollabiert. Teile, die früher aus der Region kamen, müssten nun aufwendig in Asien bestellt werden – und selbst dort verlangen Hersteller Vorkasse. Die Produktion in Oberösterreich sei „wirtschaftlich ausgeschlossen“, heißt es. Auf den Bändern seien zuletzt sogar „Fahrzeuge gelaufen, die nicht vollständig zusammengebaut wurden – da liegen jetzt wieder halbe Leichen auf Lager“.
Vorstand bleibt optimistisch – Mitarbeiter nicht
Während KTM-Vorstandschef Gottfried Neumeister noch auf einen Neustart im August hofft, klingen die Stimmen aus dem Werk ganz anders: „Ein Betrieb wird künstlich beatmet, bis einer den Stecker zieht“, so der O-Ton eines Beschäftigten.
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