„Llama sei ein multimodales KI-System“, teilte Meta am Samstag mit. Das bedeutet: Die Software ist in der Lage, verschiedene Datenformate zu integrieren, zu analysieren – und auch ineinander zu überführen. Damit unterstreicht Meta seine Ambition, ein Alleskönner-Modell zu schaffen, das deutlich über reine Textverarbeitung hinausgeht.

Dass dieser Vorstoß nicht zufällig kommt, zeigt ein Blick nach Fernost: In China treibt eine Welle von Innovationen den Wettbewerb auf globaler Ebene voran. Insbesondere ein Modell steht derzeit im Fokus: Deepseek. Seit dessen Start im Januar hat es die Messlatte für Effizienz und Kosteneffektivität neu definiert. Meta nimmt dies zum Anlass, eigene Architekturentscheidungen zu überdenken.

Open Source und Milliardeninvestitionen

Gleichzeitig bleibt Meta seiner Strategie treu, das Modell frei zugänglich zu machen. Nach Angaben von Meta soll es sich um Open-Source-Software handeln. Allein für den Ausbau seiner KI-Infrastruktur will der Tech-Riese in diesem Jahr bis zu 65 Milliarden Dollar bereitstellen – ein Signal an die Konkurrenz, dass man sich nicht auf Lorbeeren ausruht, sondern die technologische Führung anstrebt.

Meta will sich mit Llama 4 auf Augenhöhe mit den Platzhirschen der Branche positionieren – OpenAI und Googles DeepMind. Die Konkurrenz in den USA bleibt zwar stark, doch mit dem neuen System schickt sich Meta an, die Führungsrolle in der nächsten Welle der KI-Entwicklung zu beanspruchen.

Was sich hier abzeichnet, ist mehr als ein technologisches Wettrennen – es ist ein geopolitischer Systemkampf auf digitaler Ebene. Während die USA Milliarden in Open-Source-Infrastruktur pumpen, zementiert China mit zentral gelenkten Investitionsprogrammen seine Ambitionen auf die globale Tech-Dominanz. Längst geht es nicht mehr nur um bessere Chatbots – sondern um Einfluss, Datenkontrolle und letztlich um die Frage, wer das Betriebssystem der Welt von morgen schreibt.