Österreichs Wirtschaft steckt seit zwei Jahren in der Rezession, doch erste Anzeichen deuten auf eine Wende hin. Nachdem die Wirtschaftsleistung, im Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 um 1,2 % zurückging, könnte sich die Lage allmählich stabilisieren. Zwar rechnen Experten mit einem schwachen ersten Halbjahr, doch ab Herbst könnte der Aufschwung an Fahrt gewinnen. Drei zentrale Faktoren sprechen dafür:

Positive Signale aus der Industrie und am Finanzmarkt

Während die Konjunktur weiterhin schwächelt, zeigen sich an den Finanzmärkten optimistische Tendenzen. Europas Börsen verzeichnen deutliche Zugewinne – ein Indikator für das Vertrauen der Investoren in eine bevorstehende wirtschaftliche Erholung. Gleichzeitig lassen sich erste Stabilisierungstendenzen in den wirtschaftlichen Stimmungsindikatoren beobachten. Niedrigere Inflationsraten und eine erwartete Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB), in Form von weiteren Zinssenkungen, könnten zusätzlichen Rückenwind bringen.

Staatliche Investitionen als Wachstumsmotor

Vor allem in Deutschland sollen massive Infrastruktur- und Rüstungsinvestitionen die Wirtschaft ankurbeln. Diese Maßnahmen dürften auch indirekt positive Impulse für Österreichs Industrie bringen, insbesondere in Zulieferbranchen. Die geplanten Fiskalerleichterungen und staatlichen Konjunkturpakete in der Eurozone könnten ebenfalls zur Belebung beitragen – auch wenn diese Effekte erst ab 2026 oder 2027 voll durchschlagen dürften.

Konsumverhalten als entscheidender Faktor

Die Kaufzurückhaltung der Österreicher war 2024 eine der größten konjunkturellen Enttäuschungen. Trotz steigender Reallöhne blieb der private Konsum hinter den Erwartungen zurück, die Sparquote legte zu. Eine veränderte Stimmungslage könnte diesen Trend umkehren: Sobald die Unsicherheiten in der Bevölkerung abnehmen, besteht Potenzial für eine spürbare Belebung der Nachfrage.