
Schock-Studie: Neue Russland-Sanktionen helfen China – und treffen Europa ins Herz!
Die EU will Putin treffen – und trifft sich selbst: Ihr neues Sanktionspaket hilft China und gefährdet zehntausende Jobs. Aluminium wird bis zu 30 Prozent teurer – ganze Industrien geraten unter Druck. Besonders betroffen: Österreich. „Free Trade Europa“ spricht von „massiver wirtschaftspolitischer Fehlkalkulation“.

Politischer Aktionismus – wirtschaftliches Desaster: Mit dem 16. Sanktionspaket gegen Russland wollte die EU ein Zeichen setzen. Doch was als politisches Signal gegen Putin gedacht war, wird zum Eigentor für Europa – und stärkt ausgerechnet China. Eine neue Studie des in Stockholm ansässigen Thinktanks „Free Trade Europa“ spricht von einer „massiven wirtschaftspolitischen Fehlkalkulation“ – mit dramatischen Folgen für Europa und besonders für Österreich.

Die Autoren warnen eindringlich: „Das geplante EU-Verbot für russisches Aluminium ist eine massive wirtschaftspolitische Fehlkalkulation.“ Es „drohen Produktionsrückgänge und Arbeitsplatzverluste in großer Zahl“, „teurere Bezugsquellen“ und „anhaltender Wettbewerbsnachteil“, samt „steigenden Kosten und anhaltendem Inflationsdruck“.
Massive Wettbewerbsnachteile, Einbruch bei Wirtschaftswachstum
Die wichtigsten wirtschaftlichen Folgen laut Studie:
– 20 bis 30 Prozent höhere Aluminiumpreise in der EU
– Produktionsrückgänge in Industrie und Bau
– Bis zu 20.000 bedrohte Jobs, besonders in Deutschland
– Rückgang des BIP um bis zu 0,4 Prozentpunkte, unter anderem in Österreich
– Wettbewerbsnachteile für Auto-, Luftfahrt- und Verpackungsindustrie
– China wird zum Hauptprofiteur
Österreich besonders verwundbar – keine eigene Produktion
Besonders Österreich ist laut der Studie direkt betroffen: Es gibt keine nennenswerte Primär-Aluminium-Produktion im Land – die Industrie ist daher vollständig vom Weltmarktpreis abhängig.
Massive Folgen drohen vor allem den Zulieferern der deutschen Autoindustrie, mit der Österreich eng verflochten ist – und dem größten Aluminiumkonzern des Landes: AMAG. „Unternehmen wie AMAG verarbeiten vor allem importierte Barren zu hochwertigen Produkten“, heißt es in der Studie. „Ein Verbot würde die Rohstoffkosten erhöhen – und die Wettbewerbsfähigkeit schwächen.“
Ein Brancheninsider warnt im Gespräch mit dem exxpress: „Wenn Aluminium dauerhaft um 30 Prozent teurer wird, können wir zusperren – so einfach ist das.“
Warum China lacht – und Europa zahlt
Von „einer erheblichen Bedrohung für zahlreiche Industriezweige“, sprechen die Studienautoren, vor allem weil Russland für viele Abnehmer „unverzichtbarer Lieferant“ bleibt, zahlreiche Hürden und Kosten überdies die Suche nach Ersatzlieferanten erschweren. Gleichzeitig verfehlen vor allem Sanktionen gegen Rohstoffe meist ihre Wirkung, weil sie „zu einer Umlenkung des Handels führen“. Die Konsequenz: Die Sanktionen treiben Russland nun direkt in die Arme Chinas.

Während europäische Hersteller mit steigenden Rohstoffkosten kämpfen, kaufen chinesische Unternehmen russisches Aluminium zu Schleuderpreisen. 2021 waren es noch rund 290.000 Tonnen – 2023 bereits mehr als 1,2 Millionen. Zeitweise stammten bis zu 80 Prozent von Chinas Aluminiumimporten aus Russland.
Dieses günstige Aluminium wird in China verarbeitet – und dann in Form von Autos, Bauteilen und Konsumgütern wieder nach Europa exportiert. Die Studie spricht von einem „paradoxen Ergebnis: Europäische Hersteller zahlen mehr, während chinesische Wettbewerber Zugriff auf dieselben Rohstoffe zu stark reduzierten Preisen erhalten.“

Ein Eigentor mit Ansage
Die EU wiederholt mit den Aluminium-Sanktionen das Muster früherer Fehlentscheidungen:
– 2018: US-Sanktionen gegen Rusal – Aluminiumpreis explodiert um 30 Prozent
– 2022: EU-Stahlverbot – Exporte wandern in andere Länder ab
– 2025: Aluminium-Verbot – mit vorhersehbar gleichem Effekt
Die Autoren warnen: Statt Russland wirtschaftlich zu schwächen, entsteht ein neuer Käufermarkt für China – und Europa verliert genau dort, wo es ohnehin schwächelt: bei industrieller Wettbewerbsfähigkeit.

Industrie warnt vor Kollaps – besonders im Automobilsektor
In Deutschland drohen bis zu 20.000 Jobverluste – vor allem in der Autoindustrie (BMW, VW, Mercedes). Frankreichs Luftfahrtindustrie (Airbus, Dassault) ist auf hochwertige Aluminiumlegierungen angewiesen – die nun teurer werden. In der Slowakei wurde die letzte Aluminiumhütte bereits 2022 geschlossen – das Land ist zu 100 Prozent importabhängig. Auch Maschinenbau, Verpackung und Elektrotechnik geraten laut der Studie unter Druck.

„Die EU schießt sich selbst ins Bein“
In ungewöhnlich deutlicher Sprache übt Free Trade Europa massive Kritik an der Sanktionspolitik Brüssels: „Die EU-Mitgliedstaaten sollten nicht aus Trotz sich selbst ins Bein schießen, in der verzweifelten Suche nach einer ‚Silberkugel‘ im Ukraine-Konflikt.“ Und weiter: „Diese Sanktionen sind Symbolpolitik auf Kosten der strategischen Interessen Europas.“

Forderung: Aluminium aus Sanktionspaket streichen
Die Studie kommt zu einem klaren Schluss: Das Aluminiumverbot sollte sofort gestrichen werden – zugunsten diplomatischer Lösungen und langfristiger Versorgungssicherheit. „Die Sanktionen kosten Jobs, zerstören Lieferketten und zwingen Europa in neue Abhängigkeiten – ausgerechnet von China“, so die Forscher.
Und mittendrin: Österreich – ohne eigene Rohstoffe, aber mit voller Wucht im Sturm der EU-Politik.
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