Derzeit läuft jedoch noch das Genehmigungsverfahren, wie die Energie- und Abfallverwertungsgesellschaft (ENAGES) im Bezirk Leoben mitteilte. „Noch habe es keine Transporte von Sizilien nach Niklasdorf gegeben“, erklärte ENAGES-Geschäftsführer Siegfried Schuppler. Laut italienischen Medien soll die grenzüberschreitende Müllentsorgung jedoch bis spätestens Ende September abgeschlossen sein.

Damit der Abfall in der Obersteiermark verarbeitet werden kann, müssen über 150 Lkw rund 2.000 Kilometer zurücklegen. Der Plan sieht vor, dass der Müll in den ENAGES-Anlagen nicht nur entsorgt, sondern zur Energiegewinnung genutzt wird.

Müll aus Italien landet regelmäßig in Österreich

Dass Müll aus Italien nach Österreich transportiert wird, ist kein Einzelfall. Bereits in den vergangenen Jahren wurde Abfall aus verschiedenen italienischen Städten – darunter auch Rom – hierzulande verarbeitet. Ein Hauptgrund ist der Mangel an Deponien und Verbrennungsanlagen in Italien.

Um das Problem langfristig zu lösen, sollen in Sizilien zwei neue Müllverbrennungsanlagen in Catania und Palermo errichtet werden. Bis dahin bleibt der Export von Müll jedoch eine notwendige Übergangslösung.

Müllimporte als Dauerthema

Solange Italien mit Kapazitätsengpässen in der Müllentsorgung kämpft, dürfte der Export von Abfall nach Österreich und in andere europäische Länder weiter anhalten. Während die Energiegewinnung aus importiertem Müll in Österreich wirtschaftlich sinnvoll erscheint, bleibt die Frage der Umweltbilanz und der Transportlogistik ein kontroverses Thema.

Ob der Antrag für den aktuellen Transport bewilligt wird, liegt nun bei den Behörden.