
Streaming-Gigant überrascht: Netflix meldet Rekordumsatz
Der Streamingriese Netflix bleibt weiter auf Erfolgskurs – und hat im ersten Quartal 2025 die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen. Mit einem Umsatzplus von 12,5 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar und einem Gewinnsprung um 24 Prozent auf 2,89 Milliarden Dollar konnte der US–Konzern erneut positive Schlagzeilen liefern.
Besonders der Gewinn je Aktie beeindruckte: Mit 6,61 Dollar pro Anteil übertraf Netflix den von Marktexperten erwarteten Durchschnittswert von rund 5,70 Dollar deutlich.
Erstmals verzichtete Netflix darauf, die Zahl der Abonnenten offenzulegen. Stattdessen konzentriert sich der Konzern ausschließlich auf seine finanziellen Kennzahlen. Im vergangenen Jahr hatte Netflix das Geschäftsjahr noch mit 301,6 Millionen zahlenden Haushalten abgeschlossen, allein im vierten Quartal waren fast 19 Millionen neue Kunden hinzugekommen – auch durch sportliche Live-Übertragungen zur Weihnachtszeit.
Günstiger Zugang mit großer Reichweite
Netflix baut vor allem auf das werbefinanzierte Abo-Modell, das sich zunehmend als Wachstumstreiber erweist. In Ländern, in denen dieses Modell verfügbar ist, entschieden sich im vierten Quartal des letzten Jahres 55 Prozent der Neukunden für das günstigere Abo mit Werbung.
Innerhalb von drei Monaten stieg die Zahl der Werbe-Abo-Kunden um 30 Prozent – ein klarer Erfolg. Diese Strategie, Kunden mit geringerem Budget an den Dienst zu binden, zeigt Wirkung – macht Netflix allerdings auch anfälliger für konjunkturelle Schwankungen im Werbemarkt. Gerade in Zeiten ökonomischer Unsicherheit.
Netflix punktet mit Thriller und Reality-TV
Auch inhaltlich ließ Netflix im ersten Quartal nichts anbrennen: Erfolgreiche Formate wie der düstere Thriller „Zero Day“, die Reality-Show „Temptation Island“ oder das viel diskutierte Drama „Adolescence“ zogen Medienberichten zufolge ein Millionenpublikum an.
Letzteres entwickelte sich seit der Premiere im März zu einer der meistgesehenen Produktionen des Dienstes.
Sportoffensive geplant
Neben fiktionalen Inhalten setzt Netflix nun auch verstärkt auf Live-Sport, um Werbe-Abonnenten länger an die Plattform zu binden. Bereits im Weihnachtsgeschäft zeigte der Streaminganbieter erstmals zwei Spiele der NFL. Zusätzlich laufen derzeit Wrestling-Formate, und der Konzern denkt laut US-Medienberichten offenbar darüber nach, bei der nächsten Vergaberunde um die Formel-1-Übertragungsrechte in den USA mitzubieten. Ziel: Netflix zur digitalen Allzweckplattform für Sport, Serien und Events auszubauen.
Für das laufende Quartal gibt sich Netflix vorsichtig optimistisch. Mit einer Prognose von 11,04 Milliarden Dollar Umsatz übertrifft der Konzern erneut die Erwartungen, die bei 10,90 Milliarden Dollar lagen. Gleichzeitig bleibt der Jahresausblick unverändert.
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