
„Sexistisch, rassistisch": Politikerinnen kritisieren ‚Geschäft mit der Liebe'
Nun wird die ATV-Realitysendung ‚Das Geschäft mit der Liebe’ zum Politikum. Wie schon Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) beziehen nun auch die Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP, NEOS und GRÜNE in einem gemeinsamen offenen Brief Stellung gegen den Quotenhit.

„‚Das Geschäft mit der Liebe‘ ist sexistisch, rassistisch und frauenverachtend. Frauen werden wie Waren behandelt, Gewalt, Übergriffe, Demütigungen und Besitzansprüche werden normalisiert”, so der Wortlaut. „Eine derartige Verharmlosung von Gewalt und Misogynie ist inakzeptabel. In einem Land, in dem jede dritte Frau von Gewalt betroffen ist, können wir nicht länger öffentlich zur Schau gezeigte Frauenverachtung akzeptieren.”
Gezeichnet ist der Brief von der Bundesvorsitzende SPÖ-Frauen und Initiatorin Eva-Maria Holzleitner, der Bundesleiterin der ÖVP Frauen Juliane Bogner-Strauß, der Frauensprecherin der NEOS Henrike Brandstötter sowie der Vorsitzenden der Grüne Frauen Österreich Meri Disoski.
„Damit muss Schluss sein“
Der offene Brief enthält auch die Aufforderung an ATV, „seiner Verantwortung für eine freie und gleichberechtige demokratische Gesellschaft gerecht zu werden.” Was genau unter dieser Verantwortung verstanden wird, ist allerdings nicht näher erläutert. Die explizite Forderung nach einem Absetzen der Sendung fällt nicht.
Dafür wird das TV-Format rund um Mario Orsolics und Gerhard Klein auf der Suche nach amourösen Abenteuern im Osten analysiert: „Die Gewaltspirale beginnt mit Demütigung und Herabwürdigung, sie endet in Gewalt und Übergriffen.”
Der Sender ATV hat bislang weder auf Babler noch auf den Brief der Frauenvorsitzenden reagiert.
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