Der Wahlkampfmanager von Bill Clinton machte 1992 mit dem Slogan „Es ist die Wirtschaft, Dummkopf“ („It’s the economy, stupid“) die ökonomische Lage zum zentralen Thema für die Wähler. Im Jahr 2025 ist es jedoch nicht mehr die Wirtschaft, sondern die Demographie, die das bestimmende Thema sein sollte.

Ich geriet kürzlich in einen „Twitter-Zoff“ mit einem Redakteur der Süddeutschen Zeitung, der mir vorwarf, ich würde den Patriotismus der beständig wachsenden Migrantencommunity nicht gebührend würdigen. 37 Prozent der Berliner Polizei hätten Migrationshintergrund, und dies sei das beste Beispiel eines „praktischen Patriotismus,“ und meine Behauptung, wenn der deutsche (oder österreichische) Michel sein Land nicht mehr verteidigen will, dann wird es Ahmed erst recht nicht wollen, sei, so der deutsche Journalist „lächerlich.“

Integration ohne Kontakt zur Mehrheitskultur?

Vielleicht bin ich ja tatsächlich etwas zu pessimistisch, aber in Zeiten selbst ernannter islamischer Sittenwächter an deutschen und österreichischen Schulen finde ich den Trend zu einer über 50 Prozent migrantisch geprägten Polizei nicht sonderlich beruhigend. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bezweifle keineswegs, dass auch Personen mit Migrationshintergrund stolze Deutsche oder Österreicher werden können. Doch sollten sie dafür nicht zumindest gelegentlich Kontakt mit der Kultur haben, auf die sie einen Stolz entwickeln sollen?

Wer beispielsweise eine Schule besucht, in der nur mehr knapp 20 Prozent Deutsch als Muttersprache sprechen und anschliessend in Berufsfelder wechselt, in welchen ähnliche Verhältnisse herrschen, wie soll dann eine Integration stattfinden? Von der Araberklasse zur zunehmend arabisch geprägten Polizei – wie hier noch irgendeine Übernahme europäischer Werte stattfinden soll, konnte mir der Kollege von der Süddeutschen leider nicht erklären.

Unterwanderung der Armeen? Der Trend ist eindeutig – und alarmierend

Bevor die Einsprüche bezüglich des von mir skizzierten Szenarios kommen: Natürlich ist mir bewusst, dass es noch nicht so ist, wie ich es beschreibe. Aber der Trend geht in diese Richtung. Das Wiener Institut für Demographie veröffentlichte 2006 eine Studie, derzufolge im Jahr 2051 mehr als 50 Prozent der unter 15-Jährigen in Österreich dem muslimischen Glauben angehören werden. Wer glaubt, dies würde auf die Zusammensetzung und Mentalität von Institutionen wie Polizei oder Militär keine Rolle spielen, ignoriert die Wirklichkeit.

Bereits jetzt warnen westliche Geheimdienste vor islamistischer Infiltration kritischer Institutionen. In Deutschland mussten 17 Personen mit islamistischen Tendenzen aus der Bundeswehr entlassen werden, in Grossbritannien wurde ein islamistisches Netzwerk innerhalb staatlicher Einrichtungen aufgedeckt, die einst stolz laizistische Französische Armee errichtet in ihren Kasernen Moscheen, und ein islamistischer Offizier eröffnete das Feuerr auf seine „Kameraden“ auf einem Stützpunkt der US Armee.

Was 1980 unvorstellbar war, ist heute Realität

Wer 1980 behauptet hätte, in westlichen Streitkräften könnte es ein Islamismusproblem geben, wäre ausgelacht worden. Doch genauso ist es gekommen. Wahrscheinlich hätte man sich auch über die Behauptung lustig gemacht, dass es während Bundesligaspielen zu Ramadan Pausen kommen würde, oder katholische Mädchen in Italien von ihren muslimischen Schulkolleginnen angegriffen werden, weil sie sich nicht an muslimische Fastenregeln halten. Ebenso hätte man es als lächerlich erachtet, dass in Deutschland aus Angst vor islamistisch motivierten Anschlägen Volksfeste in der Provinz abgesagt werden. Doch all das ist in den letzten Jahren eingetreten.

Wenn bei einem muslimischen Bevölkerungsanteil von zehn Prozent das Einhalten der Ramadanvorschriften bereits einen semi-verpflichtenden Charakter hat, wie wird es dann bei einem Anteil von 20 oder 25 Prozent sein? Jeder kennt die Antwort auf diese Frage, aber niemand möchte sie offen aussprechen.

Die Überalterung Europas – ein unterschätzter Sprengsatz

Umso überraschender ist es, dass die meisten politischen Entscheidungsträger, die so sehr auf Mikromanagement ihrer Bürger bedacht sind, offenbar völlig unfähig sind, die Zusammenhänge der großen Themen zu erkennen. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Demografie: In Deutschland lag das Medianalter 1990 bei 36 Jahren (was bedeutet, dass 50 Prozent der Bevölkerung unter 36 Jahre alt waren und 50 Prozent über 36 Jahre alt). Im Jahr 2020 ist diese Zahl auf 44 Jahre gestiegen, was einem Anstieg von acht Jahren innerhalb von einer Generation entspricht. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird in zwei Generationen mehr als die Hälfte aller Deutschen über 60 Jahre alt sein und sich dem Rentenalter nähern. Ich würde behaupten, dass dies früher eintreten wird, da die unter 40-Jährigen kein Interesse daran haben werden, die Rentenansprüche der Hälfte der Bevölkerung zu finanzieren.

Dieses Bild zeigt sich in ganz Europa, wo die Geburtenraten nicht einmal annähernd die erforderliche Fertilitätsrate von 2,1 erreichen, um die Bevölkerung stabil zu halten. Selbst Ungarn, das beeindruckende 5,5 Prozent seines BIP für Familienförderung ausgibt, kann die Schwelle von 1,5 Kindern pro Frau kaum überschreiten. Sicher, es ist nicht so schlimm wie in Taiwan (1,11) oder der Ukraine (1,22), aber bei den aktuellen Trends wird der gemeine Europäer bald auf der Liste der gefährdeten Arten stehen.

Waffen, Wohlstand, Wahnsinn: Europas absurde Prioritäten

Es liegt ein fast krankhafter Zynismus in Europas Versuch, mehr Schulden für sein Militär aufzunehmen, wenn es völlig offensichtlich ist, dass es in Zukunft von Portugal bis Polen nicht genug Steuerzahler oder Soldaten geben wird. Aber es wird noch absurder, da Brüssel offenbar glaubt, dass man Menschen, die entweder kurz vor dem Ruhestand stehen oder bereits im Ruhestand sind, dazu bringen kann, bereitwillig für die Verteidigung Taiwans oder der Ukraine zu kämpfen, zweier Länder, die die Fortpflanzung so gut wie aufgegeben haben. Die Vorstellung, dass die wenigen jungen Menschen, die der Westen noch hat, in einem Krieg für die Freiheit zweier Länder mit den niedrigsten Geburtenraten der Welt geopfert werden sollen, ist absurd.

Wie jeder vernünftige Mensch verurteile ich die russische Invasion und hoffe, dass sich die besonneneren Köpfe in China durchsetzen werden, aber selbst ohne die Bedrohung durch Moskau und Peking wird es in Zukunft immer weniger Taiwaner und Ukrainer geben. Die Russen und Chinesen sind in einer ebenso schlechten demographischen Verfassung, aber sie starten von einer höheren Ausgangsbasis. Ungeachtet dessen ist die Welt, in die wir eintreten, eine Welt, in der Menschen die wichtigste und knappste aller Ressourcen sind.

Ein Bevölkerungsaustausch schafft keine Solidargemeinschaft

Aber es geht nicht nur um die Zahlen, sondern auch darum, wie Menschen miteinander umgehen. Westeuropa hat das groß angelegte Experiment durchgeführt, die Babys, die sie nicht haben wollten, durch Kinder aus der nicht-westlichen Welt zu ersetzen. Selbst wenn dies dazu beitragen sollte, das Problem der Überalterung einzudämmen, ist es unwahrscheinlich, dass dies zu funktionierenden Gesellschaften führt. Wir bewegen uns auf eine Situation zu, in der die Hälfte der Bevölkerung aus einheimischen Rentnern besteht, die glauben, dass junge Migranten nur mit dem Ziel kommen, für deren Rente zu arbeiten.

Um soziale Solidarität zu erreichen, müssen die Menschen eine gemeinsame Vergangenheit und den Glauben teilen, dass sie Teil einer größeren Geschichte sind, die Verpflichtungen für vergangene, gegenwärtige und zukünftige Generationen schafft. Diese Bedingungen werden von den meisten Migranten aus nicht-westlichen Teilen der Welt einfach nicht erfüllt, und sie haben kein Interesse daran, die Schulden Europas zu finanzieren oder seine Kriege zu führen.

Der demographische Schock – und das große Schweigen

Ja, ich bin mir bewusst, dass dies das pessimistischste Zukunftsszenario ist, und vielleicht wird es nicht so schlimm, wie ich es beschreibe, aber es wird eine Variante des obigen Szenarios sein. Die Völker Europas verschwinden, und niemand spricht darüber oder tut so, als ob dies nicht geschieht. Man kann den Zusammenstoß mit der Realität nicht ewig hinauszögern, aber je länger man es versucht, desto schmerzhafter wird er sein.