Die Zahlen, die Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag präsentierte, haben es in sich: 12.000 Anzeigen gegen Tatverdächtige im Alter von nur 10 bis 14 Jahren – eine Verdoppelung gegenüber den Vorjahren. Die Täter werden immer jünger, die Taten immer brutaler. Karner spricht offen von einem „Sorgenkind“ und warnt vor einer Entwicklung, die sich nicht mehr ignorieren lässt.

Klarer Zusammenhang mit Familiennachzug

Besonders brisant: Fast jeder zweite junge Tatverdächtige (48 Prozent) hat keinen österreichischen Pass. Unter den ausländischen Tätern stechen vor allem syrische Staatsbürger hervor – ihre Zahl hat sich seit 2020 von 150 auf rund 1.000 verzehnfacht. Karner sieht hier einen klaren Zusammenhang mit dem Familiennachzug und fordert, diesen dringend zu stoppen: „In diesem Bereich lag der Anteil der Syrer zuletzt bei 90 Prozent.“

Innenminister Gerhard Karner (Bild, ÖVP) warnt: Der Familiennachzug hat uns überfordert.APA/GEORG HOCHMUTH

Erwachsene Täter: Auch hier höchster Zuwachs bei Syrern

Doch Jugendgewalt ist nicht das einzige Problem. Insgesamt stiegen die Anzeigen im Jahr 2024 auf mehr als 534.000 Fälle – ein Plus von 1,2 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 52,9 Prozent, das ist immerhin der dritthöchste Wert der letzten zehn Jahre. Immerhin: Die Zahl der ausgeforschten Tatverdächtigen (über 335.000) ist hoch, und auch hier ist fast jeder zweite – 46,8 Prozent – kein Österreicher.

Spitzenreiter unter den nicht österreichischen Verdächtigen sind Personen aus Rumänien, gefolgt von Deutschland und Syrien. Bei den syrischen Tatverdächtigen gab es mit plus 30 Prozent die kräftigste Steigerung.

Gerhard Karner präsentiert mit Bundeskriminalamts-Chef Andreas Holzer die „Kriminalpolizeiliche Anzeigenstatistik 2024“.APA/GEORG HOCHMUTH

Eigentumsdelikte und Internetkriminalität: Polizei bleibt gefordert

Auch bei den Eigentumsdelikten schlagen die aktuellen Zahlen Alarm: Während Wohnungseinbrüche leicht zurückgegangen sind, stiegen Diebstähle aus Autos und Automaten um satte 25 Prozent. Die Internetkriminalität bleibt weiter auf hohem Niveau – ein wachsendes Betätigungsfeld für Tätergruppen im In- und Ausland. Innenminister Gerhard Karner bezeichnet die Kriminalstatistik als „wichtiges Instrument“ und „Richtschnur“ für die tägliche Polizeiarbeit.

Zuwanderung aus Syrien: Die Zahlen sind eindeutig

In der Kriminalitätsstatistik stechen syrische Staatsbürger besonders hervor – sowohl bei jugendlichen als auch bei erwachsenen Tatverdächtigen. Ein Blick auf die Zuwanderungszahlen zeigt die Dimension: Von 2015 bis 2024 stellten 105.051 Syrer in Österreich einen Asylantrag. 92.756 erhielten einen positiven Bescheid – entweder Asyl oder subsidiären Schutz.

Doch damit nicht genug: Über den Familiennachzug kamen 2023 und 2024 weitere 18.404 Personen nach Österreich – rund 90 Prozent davon aus Syrien.