
Kardinal: Neuer Papst soll Islam-Dialog überdenken
Kardinal Gerhard Ludwig Müller fordert einen neuen Kurs im Dialog mit dem Islam. In einem Interview äußert er deutliche Kritik und hofft auf ein Umdenken unter dem nächsten Papst.

Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat mit deutlichen Worten für Aufsehen gesorgt: Im Interview mit der italienischen Tageszeitung La Repubblica äußerte er die Hoffnung, dass der künftige Papst den Dialog mit dem Islam neu ausrichtet. Müller, einst Präfekt der Glaubenskongregation, äußert sich damit deutlich kritischer als Papst Franziskus, wie die Bild berichtet.
„Auf der Ebene der Vernunft können wir mit ihnen in Dialog treten: Sie respektieren bestimmte Prinzipien der natürlichen Ethik und glauben auf ihre eigene Weise an Gott“, erklärte Müller. Doch er fügte auch eine kritische Frage hinzu: „Wir müssen uns fragen, wie es möglich ist, dass jemand, der an Gott, den Schöpfer aller Menschen, glaubt, im Namen Gottes töten kann.“

Mit diesen Worten spielt Müller auf islamistischen Terrorismus an – ein Thema, das innerhalb der katholischen Kirche oft nur vorsichtig angesprochen wird. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung ist Müllers Haltung deutlich distanzierter als jene des verstorbenen Papstes Franziskus.
Die Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Diskussion über die Nachfolge von Papst Franziskus immer intensiver geführt wird. Mit seinem Vorstoß signalisiert Kardinal Müller, dass innerhalb der Kirche zunehmend Stimmen laut werden, die einen Kurswechsel fordern.
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