
Nach Anschlag auf Touristen: Erneut Schüsse zwischen Indien und Pakistan
Indische und pakistanische Soldaten haben sich erneut Gefechte an der Grenze in Kaschmir geliefert. Nach einem Anschlag auf Touristen spitzt sich der Konflikt weiter zu.
Nach dem Anschlag auf Touristen in der Region Kaschmir in der vergangenen Woche haben indische und pakistanische Soldaten nach indischen Angaben die vierte Nacht in Folge aufeinander geschossen. In der Nacht von Sonntag auf Montag habe die pakistanische Armee das Feuer “unprovoziert” mit Kleinwaffen jenseits der Demarkationslinie eröffnet, erklärte die indische Armee in einer Mitteilung am Montag. Pakistan bestätigte die Schüsse zunächst nicht.
Neu Dehli erklärte, die indischen Streitkräfte hätten “schnell und wirksam” reagiert. Berichte über Opfer gab es keine. Am Dienstag hatten Angreifer im beliebten Urlaubsort Pahalgam im indischen Teil von Kaschmir 26 Touristen erschossen. Nach indischen Polizeiangaben waren unter den flüchtigen Tätern zwei pakistanische Staatsbürger. Indien warf Pakistan nach dem Angriff die Unterstützung von “grenzüberschreitendem Terror” vor, Pakistan wies dies zurück.
Gegenseitige Strafmaßnahmen
Die beiden Atommächte überzogen sich nach dem Anschlag gegenseitig mit Strafmaßnahmen. Experten schließen angesichts der jüngsten Spannungen eine militärische Eskalation nicht aus. Die Vereinten Nationen riefen beide Seiten zu “größtmöglicher Zurückhaltung” auf.
Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird, ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.
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