
Nach Brudermord mit Axt: 15-Jähriger zu acht Jahren Haft verurteilt
Im September des Vorjahres ermordete ein damals 14-Jähriger seinen 35 Jahre alten Bruder mit einer Doppelkopfaxt. Wegen wiederholtem sexuellen Missbrauch sah der heute 15-Jährige offenbar keinen anderen Ausweg.
Ein heute 15-jähriger Jugendlicher soll am 16. September 2024 seinen Bruder mit einer Doppelkopfaxt kaltblütig ermordet haben. Der Angeklagte war beim Prozess am Montag geständig. Er wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren und zwei Monaten verurteilt, die er in einer Jugendstrafanstalt absitzen muss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Aus Sicht eines Kinder- und Jugendpsychologen war der Jugendliche zur Tatzeit „zurechnungsfähig“. Der Anwalt des Jugendlichen sprach von einem Prozess, der allen Beteiligten viel Kraft koste.
Mit 20 Hieben und elf Stichen soll der Angeklagte seinen 35 Jahre alten Bruder im September 2024 im gemeinsamen Haus in Mürzhofen im Schlaf getötet haben – er war damals 14 Jahre alt. Die Verhältnisse, aus denen der Angeklagte stammt, seien schwierig, so sein Anwalt, geprägt von Gewalt, Spannungen und dem frühen Tod des Vaters.
„Ich habe die Axt in beiden Händen gehalten und gegen Stirn, Hinterkopf, Schulter und Hals geschlagen"
Grund für die brutale Tat soll der wiederholte sexuelle Missbrauch des Minderjährigen durch seinen älteren Bruder gewesen sein. Eines Tages beschloss er schließlich, seinen Bruder zu töten. Er informierte sich im Internet über die mögliche Strafhöhe und wie er am besten nach Moskau flüchten könne. Wenig später beging er die Tat.
Dabei überraschte er seinen Bruder im Schlaf. „Er nahm die Doppelaxt und schlug so stark auf den Mann ein, dass er aus dem Bett fiel“, sagte die Staatsanwältin. Der 15-jährige Angeklagte schilderte die Tat so: „Ich habe die Axt in beiden Händen gehalten und gegen Stirn, Hinterkopf, Schulter und Hals geschlagen.”
Danach packte er die Tatwaffe in einen Rucksack und irrte ziellos herum. Wenig später wurde er von der Polizei festgenommen.
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