Auf der Militärwerft von Nampho ließ sich Machthaber Kim Jong Un persönlich feiern, als der neue Mehrzweckzerstörer vorgestellt wurde. „Die Sicherheitslage unseres Landes ist derzeit sehr ernst“, erklärte Kim laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Seine Antwort darauf ist klar: Mehr Waffen, mehr Bedrohungspotenzial. Starke, präventive Angriffsmöglichkeiten seien „die überzeugendste Kriegsabschreckung“.

Ein Kriegsschiff als Propaganda-Instrument

Das neue Schiff soll Anfang kommenden Jahres offiziell in Dienst gestellt werden. Der Zerstörer soll „mit den mächtigsten Waffen“ ausgerüstet und „innerhalb von gut 400 Tagen vollständig mit eigener Kraft und Technologie“ gebaut worden sein. Unabhängige Überprüfungen dieser Angaben gibt es – wie üblich in Nordkorea – nicht. Journalisten durften das Schiff nicht in Augenschein nehmen.

Mit knapp zwei Millionen Soldaten zählt Nordkorea zu den am stärksten militarisierten Staaten der Welt. Rund 7,5 % der Bevölkerung stehen unter Waffen. Dennoch rangiert das Land im globalen Vergleich der Militärstärken laut Global Firepower nur auf Platz 34 – ein Beleg dafür, dass Truppenstärke allein keine moderne Armee ausmacht. Veraltete Technik und mangelhafte Ausrüstung prägen das nordkoreanische Militär seit Jahrzehnten.