
Österreichs Tierärzte fordern EU-weites Verbot der Pelztierzucht
Heimische Tierärzte fordern ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht. „Die Haltung und Zucht von Tieren zur ausschließlichen Nutzung ihres Fells ist mit grundlegenden Prinzipien des Tierschutzes unvereinbar und stellt darüber hinaus eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar”, sagte der Präsident der Österreichischen Tierärztekammer, Kurt Frühwirth, am Donnerstag.

Pelztiere wie Nerze, Füchse, Chinchillas und Marderhunde in engen Drahtgitterkäfigen zu halten, sei unethisch und mit Tierschutz unvereinbar, gleichzeitig aber auch ein Gesundheitsrisiko für den Menschen: „Der enge Kontakt zwischen Tieren und die hohe Tierdichte auf Pelztierfarmen fördern die Entstehung und Verbreitung von Zoonosen, Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragbar sind”, erklärte Frühwirth.
2020 wurde beispielsweise in Dänemark nachgewiesen, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 von Nerzen auf den Menschen übertragen wurde. Zudem würden vermehrt Ausbrüche von Vogelgrippe auf Pelztierfarmen gemeldet.
„Diese unnötige Tierquälerei endlich beenden"
Die Österreichische Tierärztekammer fordert von der Europäischen Kommission, die Forderungen der Bürgerinitiative „Fur Free Europe” mit mehr als 1,5 Millionen Unterzeichnenden ernst zu nehmen. Ein EU-Verbot „wäre ein starkes Signal weit über Europa hinaus und die große Chance, diese unnötige Tierquälerei endlich zu beenden”, hieß es dazu von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die auch für ein Verbot des Handels bzw. Imports von Pelzprodukten eintritt. Weltweit hätten sich schon über 1.600 Modekonzerne dem „Fur Free Retailer”-Programm angeschlossen.
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