In Argentinien, dem Heimatland von Papst Franziskus, ist nach Bekanntwerden seines Todes eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen worden. Angeordnet wurde sie von Präsident Javier Milei, der sich „als Präsident, als Argentinier und vor allem als gläubiger Mensch” von Franziskus verabschiedete und sich mit allen verbunden fühlte, „die heute von dieser traurigen Nachricht betroffen sind.”

Der ultra-liberale Milei hob in seiner Würdigung auch Differenzen zu seinem Landsmann hervor, „die heute nebensächlich erscheinen”. Trotz allem sei es für ihn eine Ehre gewesen, „ihn in seiner Güte und Weisheit kennengelernt zu haben”.

X/JD Vance

Das Weiße Haus hat auf den Tod von Papst Franziskus zunächst nur mit einer knappen Botschaft im Onlinedienst X reagiert. „Ruhe in Frieden, Papst Franziskus”, hieß es in der Mitteilung in Washington am Ostermontag im Onlinedienst X. Der US-amerikanische Präsident Donald Trump schrieb auf seiner Plattform „Truth Social”: „Ruhe in Frieden Papst Franziskus! Möge Gott ihn und alle, die ihn liebten, segnen!”

Zuvor hatte bereits Vizepräsident James David Vance auf X sein Beileid bekundet. Franziskus hatte ihn noch am Sonntag zu einer kurzen Privataudienz empfangen. „Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben”, erklärte der vor wenigen Jahren zum Katholizismus konvertierte Vance und fügte an: „Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war.”

Putin und Selenskyj posten

Der russische Präsident Wladimir Putin drückt sein Beileid aus. Franziskus habe während seines Pontifikats den Dialog zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche gefördert, erklärt Putin seinem Präsidialamt zufolge. Er habe viele Gelegenheiten gehabt, mit diesem herausragenden Mann zu kommunizieren, so Putin. Beide hätten sie einander mit großem Respekt behandelt. „Ich werde ihn für immer in bester Erinnerung behalten.”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Er verstand es, Hoffnung zu geben, Leiden durch Gebet zu lindern und die Einheit zu fördern. Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet. Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die bei Papst Franziskus geistigen Beistand suchten. Ewiges Gedenken!”

IMAGO/ABACAPRESS

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte sich bestürzt. Der Tod des Papstes sei Anlass zu tiefer Trauer, denn es sei „ein großer Mann und ein großer Hirte” gegangen. „Ich hatte das Privileg, seine Freundschaft, seinen Rat und seine Lehren zu genießen, die selbst in Zeiten der Prüfung und des Leidens nie aufhörten”, erklärt Meloni. „Mit einem Herzen voller Trauer verabschieden wir uns vom Heiligen Vater.”

King Charles zutiefst traurig

Der britische König Charles erklärt, er und seine Frau Camilla seien „zutiefst traurig” über den Tod des Papstes. Er übermittle der römisch-katholischen Kirche, der Franziskus mit so viel Entschlossenheit gedient habe, sein „aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl”.

Charles ist das Oberhaupt der Church of England, die sich 1534 von Rom abspaltete. Charles und Camilla waren erst Anfang des Monats Franziskus im Vatikan begegnet.

X/Alexander Van der Bellen

Ein interessantes Posting kam vom österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. „Er reiste nach Lampedusa zu den Flüchtlingen und gedachte dort der vielen Toten im Mittelmeer”, so der erste Mann im Staat.

X/Christian Stocker

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) bezeichnete auf X den Tod des Papstes als einen „schmerzlichnr Verlust für die katholische Kirche und für viele Menschen rund um den Globus.”

Sein Vorvorgänger, der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz postete ein gemeinsames Foto mit Papst Franziskus und schrieb dazu: „Wie viele Christen auf der ganzen Welt bin ich zutiefst traurig über den Tod von Papst Franziskus. Sein tiefes Mitgefühl und seine inspirierende Ausstrahlung spendeten unzähligen Gläubigen Hoffnung und Kraft – auch jenen, die das Privileg hatten, ihm persönlich zu begegnen. Möge er in Frieden ruhen.”

X/Sebastian Kurz

Papst Franziskus hat sich dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zufolge während seines gesamten Pontifikats stets an die Seite der Schwächsten und Zerbrechlichsten gestellt. Dies habe Franziskus mit großer Bescheidenheit getan. „In dieser Zeit des Krieges und der Brutalität hatte er ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten”, sagt Macron vor der Presse.

Von Orban bis Erdogan

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban nahm Abschied von Papst Franziskus: „Wir danken für alles, Heiliger Vater! Wir nehmen Abschied.”

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf X und betonte den interreligiösen Dialog: „Papst Franziskus war ein angesehener Staatsmann und zugleich ein geistlicher Führer, der dem interreligiösen Dialog große Bedeutung beimaß und Initiative zeigte, wenn es um menschliche Tragödien ging, insbesondere in Bezug auf die Palästina-Frage und den Völkermord in Gaza.”

X/Ursula von der Leyen

Natürlich meldete sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Wort. „Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus”, so von der Leyen auf X. „Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird.”