In der belgischen Stadt Leuven sorgt ein Justizskandal für Entsetzen: Ein Medizinstudent wurde wegen Vergewaltigung eine Kommilitonin schuldig gesprochen – muss aber keine Strafe verbüßen. Die Begründung: Der 24-Jährige sei jung, nicht vorbestraft, sozial engagiert und habe großes berufliches Talent. Allein die Verurteilung solle genügen, um ein Schuldbewusstsein zu erzeugen – ohne „soziale Beeinträchtigung“. Nicht einmal im Strafregister soll der Fall aufscheinen, es sei denn, er wird rückfällig.

Der Vorfall ereignete sich im November 2023 nach einer Halloween-Party. Das Opfer war laut Anwalt stark beeinträchtigt, möglicherweise unter Drogeneinfluss. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. In diesem Zustand traf sie auf den Gynäkologie-Studenten, der sie mit in seine Wohnung nahm. Dort kam es zum Geschlechtsverkehr – laut dem Gericht eindeutig ohne Einwilligungsfähigkeit der Frau.

„Nie wieder sollte er mit Frauen arbeiten dürfen“

Die Empörung in sozialen Netzwerken ist gewaltig. Viele werfen dem Gericht vor, dem Täter mehr Bedeutung beizumessen als dem Opfer. Kommentare wie „Seine Zukunft ist wichtiger als ihr Trauma“ oder „Nie wieder sollte er mit Frauen arbeiten dürfen“ dominieren die Debatte.

Die Universitätsklinik hat den Studenten jedenfalls umgehend suspendiert – ein kleiner Trost in einem Justizfall, der viele fassungslos zurücklässt.