Der spanische Premierminister Pedro Sánchez hat kürzlich über die aktuelle Strom-Situation in Spanien informiert.

Sánchez räumte ein, dass die Auswirkungen auf das Leben der Menschen „enorm“ seien: keine Züge, keine Fähren, keine Geldautomaten, kein Fernsehen, keine Kühlung, keine funktionierenden Verkehrsampeln. Zugleich versicherte er aber, dass die Regierung daran arbeite, das Problem so rasch wie möglich in den Griff zu bekommen.

Sánchez sagte, dass die Wiederherstellung der Energieversorgung im ganzen Land dank Verbindungsleitungen nach Frankreich und Marokko in vollem Gange sei. Zu möglichen Ursachen des Blackouts sagte er, dass es noch keine „schlüssigen Informationen“ darüber gebe.

Der spanische Ministerpräsident rief die Menschen dazu auf, nur kurze und zwingend notwendige Gespräche mit dem Handy zu führen und die Notrufnummer nur zu nutzen, wenn es unbedingt nötig sei, um die Netze nicht zusätzlich zu belasten. “Bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist, werden wir einige kritische Stunden erleben.”

Wegen des Ausfalls der Verkehrsampeln gab es überall gigantische StausIMAGO/Europa Press

"Werden einige kritische Stunden erleben"

Sánchez forderte die Bevölkerung überdies auf, möglichst wenig zu reisen, keine unbestätigten Informationen zu verbreiten und nicht über die Ursachen des Blackouts zu spekulieren.

Der portugiesische Netzbetreiber REN teilte mit, die ganze Iberische Halbinsel sei betroffen sowie ein Teil Frankreichs. REN zufolge ist der Blackout auf ein Problem im spanischen Stromnetz zurückzuführen. Ausgelöst worden sei dieses durch extreme Temperaturunterschiede in Spanien – der Netzbetreiber sprach von einem “seltenen atmosphärischen Phänomen”. Ein Cyberangriff ist indes ausgeschlossen worden.

Portugals Ministerpräsident Luís Montenegro erklärte, er gehe davon aus, dass der Stromausfall “in den nächsten Stunden” behoben werden könne. Auch der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica rechnete am Nachmittag Medienberichten zufolge damit, dass es “sechs bis zehn Stunden” dauern könnte, bis die Stromversorgung komplett wiederhergestellt ist.

Zahllose Menschen mussten stundenlang ausharren, weil die Züge nicht fuhrenIMAGO/Europa Press

Sollte es in Österreich einen flächendeckenden Blackout geben, gibt es laut heute einen Notfallplan.

Am ersten Tag eines Blackouts bleiben alle Supermärkte vorerst geschlossen.

Am zweiten Tag werden vor den Geschäften zwischen 10 und 15 Uhr Lebensmittel-Sackerl mit Frischeprodukten verteilt.

Am dritten Tag verteilen die Supermärkte auch Trockenprodukte.

Der Lebensmittelgroßhandel in Österreich ist auf einen 14-tägigen Krisenbetrieb vorbereitet.