
Trump-Spott wird zum Eigentor: „Zeit“-Journalist blamiert sich mit Mathe-Patzer
Trump erhöht den China-Zoll auf 125 Prozent – ein Zeit-Journalist wittert seine große Stunde für Spott und begeht dabei einen schweren Denkfehler: Zölle über 100 Prozent seien gar nicht möglich, glaubt er. Erst am nächsten Tag dämmert ihm: Mit seiner Unkenntnis der Prozentrechnung hat er sich bis auf die Knochen blamiert.

„Trump denkt tatsächlich, man könnte MEHR als 100 Prozent Zölle erheben“, schrieb Lars Weisbrod vom Zeit-Feuilleton am Mittwochabend, gefolgt von einem Emoji, der Lachen bis die Tränen kommen symbolisiert. Und weiter: „Das passiert wenn man denkt, man sei ein dealmaker und nicht mal Grundschul Mathematik beherrscht“ (Rechtschreibfehler übernommen).
Weisbrods Tweet suggeriert, dass Zölle über 100 Prozent mathematisch unmöglich seien. Das ist falsch.
Auch Zölle von 200 Prozent sind kein Problem
Zölle sind Steuern, die auf den Wert von importierten Waren erhoben werden, sie werden in Prozent des Warenwerts berechnet.
Ein Zoll von 100 Prozent bedeutet, dass der Zollbetrag genauso hoch ist wie der Wert der Ware selbst – der Käufer zahlt also das Doppelte des ursprünglichen Werts. Ein Zoll von mehr als 100 Prozent, zum Beispiel 200 Prozent, bedeutet, dass der Zollbetrag doppelt so hoch ist wie der Warenwert, sodass der Käufer das Dreifache des ursprünglichen Werts zahlt.
Beispiel: Eine Ware kostet 100 Euro. Bei einem Zollsatz von 100 Prozent zahlt man 100 Euro Zoll, insgesamt also 200 Euro. Bei einem Zollsatz von 200 Prozent zahlt man 200 Euro Zoll, insgesamt also 300 Euro. Mathematisch gesehen gibt es also keine Obergrenze für Zollsätze.
Journalist lässt Hinweise zunächst arrogant abblitzen
Hinweise auf die Fehlerhaftigkeit seiner Analyse ließ Weisbrod allerdings arrogant abblitzen. Auf die Nachfrage eines anderen Users, ob er denn selbst nicht in Mathe aufgepasst habe, antwortete er: „Naja, ich hab im Gegensatz zu dir wenigstens mitbekommen, dass 100 Prozent schon der ganze Preis sind.“
Im Verlauf des Dialogs verstrickte sich Weisbrod dann weiter in Peinlichkeiten: „Du kannst ja mal probieren, 120 Prozent von der Milch zu trinken, die du im Kühlschrank hast. Viel Spaß bei dem Versuch.“
Über einen anderen User, der Weisbrods peinlichen Mathe-Aussetzer mit den Worten kommentierte: „ZEIT-Journalist, Studium Philosophie und Germanistik“, schrieb Weisbrod in Anspielung auf dessen Selbstbeschreibung im X-Profi: „Searching for Truth in data (Auf der Suche nach der Wahrheit in den Daten, Anm. d. Red.) aber kann nicht mal einfachste Prozentrechnung“, gefolgt von einem erneuten tränenreichen Lach-Emoji.
Inzwischen hat Weisbrod seinen peinlichen Tweet gelöscht
Am Donnerstagmorgen dann plötzliches Einlenken. „Ich sehe mich zum ersten Mal in meinem Leben bei einem shitpost genötigt klarzustellen dass es sich um einen handelt 😭 Bitte mir keine emails mehr schreiben in der mir Prozentrechnung erklärt wird PS: anbei sogar ein Screenshot als Beweis“, twitterte Weisbrod als Reaktion auf seinen viral gegangenen Peinlich-Tweet.
Ich sehe mich zum ersten Mal in meinem Leben bei einem shitpost genötigt klarzustellen dass es sich um einen handelt 😭 Bitte mir keine emails mehr schreiben in der mir Prozentrechnung erklärt wird PS: anbei sogar ein Screenshot als Beweis pic.twitter.com/IYOYXpZSoz
— @larsweisbrod@det.social (@larsweisbrod) April 10, 2025
Kommentare