Ralph Schöllhammer analysiert in „Schöllhammers Kompass – Wegweiser durch stürmische Zeiten“, warum der Westen – allen voran seine „liberalen“ Eliten – sich selbst für das Böse schlechthin halten. Sein Stichwort: „Tyrannei der Schuld“ – ein Begriff, den der französische Philosoph Pascal Bruckner schon vor Jahren geprägt hat.

Umfrage: Nur Weiße schätzen die eigene Ethnie nicht

Es geht um ein Gefühl, „dass die eigene Zivilisation es eigentlich nicht mehr verdient zu existieren. Dass die eigene Kultur schlecht ist. Dass man für alles Böse in der Welt verantwortlich ist.“ Dieser Schuldkult hat mittlerweile die westliche Welt tief durchdrungen.

Schöllhammer belegt seine These mit konkreten, empirischen Daten: Alle ethnischen Gruppen in den USA – ob Schwarze, Asiaten oder Latinos – haben ein positives Bild von sich selbst. Nur weiße Liberale verachten die eigene ethnische Gruppe, wie Umfragen zeigen.

Ramadan-Beleuchtung? Super! Kreuz in der Schule? Unerträglich!

Das ist bezeichnend für die neue Linke. Während Konservative emotionale Nähe zur eigenen Familie, Religion und Nation empfinden, wächst bei linken Weißen die Sympathie mit der Distanz zum Eigenen.

In Teilen der Politik – insbesondere links der Mitte – wird alles, was mit der eigenen Kultur zu tun hat, verachtet, während das Fremde verklärt wird. Die Beispiele sprechen für sich:

Kopftuch bei der Polizei? Ja bitte.
Kreuz im Klassenzimmer? Nein danke.

Der westliche Masochismus ist einzigartig

Natürlich spricht nichts gegen Respekt vor anderen Kulturen. Aber, so Schöllhammer: „Es ist ein Unterschied, ob ich sage: ‚Ich schätze meine eigene Kultur, aber auch andere.‘ Oder ob ich sage: ‚Ich verachte meine eigene Kultur – und hoffe, dass das Andere ein Ersatz dafür sein könnte.‘“

Diese zweite Haltung sei weltweit einzigartig, betont er. „Das ist ein Phänomen, das es in dieser Form nur im Westen gibt. Wie Pascal Bruckner schreibt: Der Masochismus des Westens – ein kulturelles Selbstgeißelungsritual, das seinesgleichen sucht.“

Doch das ist mehr als nur Selbsthass – es ist gefährlich.

Trans, Trauma, totaler Wahnsinn

Transgender-Boom, psychische Erkrankungen bei linken Weißen, „Queers for Hamas“ (!) – all das nimmt überhand. Schöllhammer weist auf einen Zusammenhang hin, den sich kaum jemand auszusprechen traut: 38 Prozent der sehr liberalen weißen Amerikaner geben an, bereits mit einer psychischen Störung diagnostiziert worden zu sein. Zum Vergleich:

Konservative Weiße: 14,8 Prozent
Nicht-weiße Liberale: 19 Prozent

Auch weitere Daten bestätigen: Je weiter links sich jemand verortet, desto höher die Rate psychischer Probleme.

Ganz links: 32 Prozent
Mitte: 15 Prozent
Ganz rechts: 11,8 Prozent

Der Grund? Zugehörigkeit, Gemeinschaft, soziale Kontakte – das alles macht das Leben lebenswert. Doch genau das wird im woken Westen zunehmend delegitimiert. Schöllhammer erinnert sogar an den unterschätzten Wert des Stammtischs.

Ein gefährlicher Trend mit realen Folgen

Die Abwertung des Eigenen trifft auch das klassische Geschlechterbild, die traditionelle Familie – ja, sogar die Idee, dass es nur zwei Geschlechter gibt.

Die Folgen? Immer mehr Jugendliche fühlen sich „im falschen Körper“, weil unsere Kultur das Normale stigmatisiert – und das Abnorme belohnt. Im schlimmsten Fall treffen verunsicherte Teenager irreversible Entscheidungen: Brustentfernung, Penisamputation – auf Basis eines kulturellen Signals, nicht medizinischer Notwendigkeit.

„Queers for Hamas“: Hauptsache fremd

Besonders absurd zeigt sich der Selbsthass im Phänomen „Queers for Palestine“. Schöllhammer fragt: „Warum identifizieren sich Menschen ausgerechnet mit einer Bewegung wie der Hamas?“ In Gaza wird auf Homosexuelle geschossen – und dennoch wird ausgerechnet diese Bewegung gefeiert.

Der Endpunkt des westlichen Selbsthasses: Hauptsache gegen das Eigene.

Ein Satz, der bleibt: „Lasst uns mit diesen Deutschen nicht allein“

In der Migrationspolitik zeigte sich dieser Selbsthass schon in den 1990er-Jahren. Eine Parole lautete damals: „Lasst uns mit diesen Deutschen nicht allein.“ Die Quintessenz westlicher Selbstverachtung – und sie zieht sich durch Migrationspolitik, Justiz und Medien.

Täter sind Opfer, Opfer sind Täter

Wenn Zuwanderer kriminell werden, tun wir uns mittlerweile schwer.  Beispiel: Die Süddeutsche Zeitung schreibt über einen Prozess in Berlin: „Mustafa A. hat den jüdischen Studenten Lahav Shapira brutal zusammengeschlagen.“ Dann heißt es: „Warum er das getan hat, ist schwer zu sagen.“

Schöllhammers Antwort: „Ganz einfach. Er war ein Antisemit, der einen Juden verprügelt hat. Eigentlich leicht zu verstehen.“

Dass Herkunft eine Rolle spielt, zeigt auch die Vergewaltigungsstatistik in Deutschland:

Maghreb: 11-mal höhere Wahrscheinlichkeit als bei Deutschen
Afghanistan/Pakistan: 16-mal wahrscheinlicher
Russland/Ukraine: ähnlich wie bei Deutschen
Rumänien/Bulgarien: 3-mal
Ostasien: halb so hoch wie bei Deutschen

Täter sind Opfer, Opfer sind Täter

Ein Mann will einen Koran verbrennen (was Schöllhammer selbst ablehnt) – er kommt in Haft. Ein anderer droht ihm mit dem Tod – er wird freigelassen. Noch krasser: Ein Wiener Intensivtäter mit 1.200 (!) Straftaten ist noch immer auf freiem Fuß.

Warum? Weil Strafen heute als unbillig gelten, sagt Schöllhammer. Er zitiert warnend den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, der fast prophetisch schrieb: „Es gibt einen Punkt von krankhafter Vermürbung und Verzärtlichung in der Geschichte der Gesellschaft, wo sie selbst für ihren Schädiger, den Verbrecher, Partei nimmt. Und zwar ernsthaft und ehrlich. Strafen – das scheint ja irgendwohin unbillig. Genügt es nicht, ihn ungefährlich zu machen? Wozu noch Strafen?“