Ein mittlerweile 25-Jähriger mit afghanischen Wurzeln wurde am Freitag in St. Pölten verurteilt. Er hielt als „Wissender” bei einem „IS-Treffen mit dschihadistisch Gesängen” in St. Pölten 2020 einen Vortrag, an dem neben einem IS-Prediger auch der 20-jährige Kujtim Fejzulai teilnahm. Fejzulai tötete am 2. November bei einem Amoklauf in der Wiener Innenstadt vier Personen und verletzte weitere 23 Menschen zum Teil schwer. Das Urteil für den angeklagten Vortragenden fiel überraschend mild aus: 18 Monate bedingte Haft samt Deradikalisierungstraining und Bewährungshilfe.

Für den freiheitlichen Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer ein Skandal.

Kerzen am Tatort in der Seitenstettengasse nach dem Attentat.APA/GEORG HOCHMUTH

„Radikale IS-Anhänger gehören außer Landes oder zumindest hart bestraft und nicht mit Klang-, Aromaduft- und anderen Wohlfühl-Sitzungen therapiert“, so Landbauer und wiederholt die Forderung seiner Partei nach einem bundesweiten Verbotsgesetz für den politischen Islam. „Wir brauchen hier keine Menschen, die unseren Staat zerstören wollen, weil sie unsere Werte und Lebensweise verachten”, erklärt Landbauer, der Ende Jänner gemeinsam mit der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einen Aktionsplan gegen den radikalen Islam präsentierte.

Für den „Wissenden” hat der freiheitliche Politiker auch einen Ratschlag parat: „Wenn der junge Herr den IS so anziehend findet, dann soll er bitte samt seinem Fachwissen nach Afghanistan oder Syrien auswandern.”