Die FPÖ buhlte im Wien-Wahlkampf zwar um die Stimmen der Austro-Türken und denen der Ex-Jugoslawen – doch dieser Plan ging nicht wirklich auf. Die in der Türkei und Ex-Jugoslawien geborenen Österreicher wählten vermehrt links, wie das OGM-Institut aufzeigt.

Insgesamt waren bei der Gemeinderatswahl 2025 200.000 österreichische Staatsbürger wahlberechtigt, die im Ausland geboren wurden.

Austro-Türken wählen vermehrt Migrantenpartei

Bei Österreichern mit Migrationshintergrund aus dem ehemaligen Jugoslawien (die sogenannte „erste Generation”) liegen die SPÖ mit 44% und die FPÖ mit 25% deutlich über ihrem Wiener Gesamtergebnis. Zudem kommt die Kommunistische Partei Österreich (KPÖ) dort auf 6%.

Unter Wahlberechtigten aus der Türkei konnte die SPÖ sogar 46% erreichen, die FPÖ schnitt mit 21% praktisch gleich stark ab wie in Wien insgesamt. Eine Partei, die sonst keine Rolle spielt, in dieser Wählergruppe aber stark ist, ist die Liste SÖZ. Die Partei „Soziales Österreich der Zukunft” will zwar keine dezidierte Migrantenpartei sein, wie ihr Gründer Hakan Gördü in der Vergangenheit betonte, doch wird sie vor allem von Austro-Türken gewählt, wie das Wahlergebnis zeigt. SÖZ-Spitzenkandidatin war die Hijab tragende Muslimin Sali Attia.

Wahlergebnis im Gemeindebau

Auch für das Wahlverhalten im Wiener Gemeindebau hat das OGM Daten. Dort schnitten SPÖ und FPÖ deutlich besser ab als beim Gesamtergebnis: 47% der Gemeindebau-Bewohner wählten die Sozialdemokraten, 30% die Freiheitlichen. Zum Vergleich: Die SPÖ liegt Wien-weit bei 39,38%, die FPÖ bei 20,35%.