
Biden liest Trump die Leviten: Erster Auftritt des ehemaligen US-Präsidenten
Jetzt hat sich auch der ehemalige US-Präsident Joe Biden (82) zu Wort gemeldet. Bei einer Rede in Chicago warnte er vor der extremen Polarisierung im Land: „Wir können so nicht weitermachen, so gespalten wie wir sind.”
Der vom Alter gezeichnete Ex-Präsident der USA, Joe Biden (2021-2025), trat seit seinem Auszug aus dem Weißen Haus Ende Jänner nun zum ersten Mal wieder öffentlich auf. Wie man es von ihm im letzten Jahr seiner Amtszeit bereits gewohnt war, trug Biden seine Rede in einem kaum vernehmbaren Nuschelton vor. Was er jedoch sagte, hatte es in sich.
„Wir können so nicht weitermachen, so gespalten wie wir sind“, sagte Biden. Er sei schon lange im politischen Geschäft, so der greise Demokrat bei einer Konferenz in Chicago, das Land sei aber “noch nie so gespalten“ gewesen wie heute. Dabei bezog er sich auf die zwei großen politischen Lager in den USA, Republikaner und Demokraten.

Biden: Die Trump-Regierung habe bereits viel Schaden verursacht
Bei der Konferenz in Chicago, bei der Biden auftrat, ging es um das Sozialversicherungssystem. Der ehemalige US-Präsident kritisierte die Kürzungen seines Nachfolgers Donald Trump in diesem Bereich. In weniger als 100 Tagen habe die Trump-Administration viel Schaden angerichtet.
„Es ist geradezu atemberaubend“, betonte Biden. Die Regierung wolle die Sozialversicherung zerstören, die sie teilweise mit einem betrügerischen System vergleiche. „Wovon zum Teufel reden die? Die Menschen haben diese Leistungen verdient“, sagte Biden. Zudem klagte er darüber, dass die Trump-Administration bereits 7000 Bedienstete der US-Sozialbehörde entlassen habe, was massive Folgen haben werde.
Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt reagierte unterdessen auf Bidens Rede. „Präsident Trump ist sich absolut sicher, dass er die Sozialversicherungsleistungen für gesetzestreue, steuerzahlende amerikanische Bürger und Senioren, die in dieses Programm eingezahlt haben, schützen wird“, sagte sie zu Journalisten. „Er wird dieses Programm immer schützen.“
Schon während seiner Amtszeit als Präsiden der Vereinigten Staaten hatten sich die Bedenken über den gesundheitlichen und mentalen Zustand Joe Bidens (82) gemehrt. Dennoch wollte Biden bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 für eine zweite Amtszeit kandidieren.
Nach einem misslungenen Auftritt bei einem TV-Duell mit Donald Trump im vergangenen Juli, als er augenscheinlich Probleme hatte, sich zu artikulieren, stieg er auf Druck aus seiner eigenen Partei schließlich aus dem Präsidentschaftsrennen aus. Seine Stellvertreterin Kamala Harris, die für ihn eingesprungen war, verlor später die Wahl gegen Trump.
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