In Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs stand zuletzt plötzlich alles still – ein großflächiger Stromausfall sorgte für Chaos. Nun schlägt die FPÖ Alarm: Auch Österreich sei vor einem solchen Szenario nicht geschützt. Die Bevölkerung werde nicht ausreichend vorbereitet, die Blackout-Vorsorge sei mangelhaft. Man steuere sehenden Auges auf eine Katastrophe zu.

„Blackout kommt mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit“

Der freiheitliche Zivilschutzsprecher Alois Kainz verweist in einem FPÖ-TV-Video auf eine drastische Warnung des Bundesheeres: Bereits beim sicherheitspolitischen Jahresgespräch 2020 habe das Militär prognostiziert, dass ein Blackout Österreich mit „nahezu hundertprozentiger Sicherheit“ treffen werde. Auch Energieversorger teilten diese Einschätzung. Die Gefahr sei real und keineswegs hypothetisch.

Veraltetes Netz überfordert – erneuerbare Energien fordern System heraus

Besonders problematisch sei der Zustand des Stromnetzes. Dieses sei „technisch veraltet“, sagt Kainz. Zwar werde derzeit viel investiert, doch gerade die Einspeisung erneuerbarer Energien wie Wind- und Sonnenkraft bringe neue Herausforderungen: Sie speisten unregelmäßig ein, was das Netz zusätzlich belaste. Das österreichische System sei dafür schlicht nicht ausgelegt. Das erhöhe das Risiko eines Zusammenbruchs erheblich.

Österreichs Stromnetz ist „veraltet“, warnt FPÖ-Zivilschutzsprecher Alois Kainz.GETTYIMAGES/fhm

Petition von 2021 – doch es bewegt sich nichts

Schon 2021 brachte Kainz eine Petition zur Blackout-Vorsorge ein. Nun stellte er einen weiteren Antrag im Parlament. Ziel sei, so der Nationalratsabgeordnete, eine „strukturierte Vorsorge“ zu ermöglichen. Ein Informationsfolder reiche nicht aus. Viele Menschen hätten nicht einmal die Möglichkeit, sich mit Trinkwasser oder Lebensmitteln zu bevorraten – besonders für Familien mit Kindern sei das eine erhebliche finanzielle Belastung. Kainz fordert deshalb ein Förderprogramm für private Vorsorgemaßnahmen.

Leben ohne Strom: Es braucht private Vorsorgemaßnahmen, sagt Kainz.GETTYIMAGES/JulNichols

Keine einheitliche Definition, keine Strategie, kein Plan

Kainz kritisiert die völlige Planlosigkeit auf Regierungsebene: Es fehle an einer einheitlichen nationalen Strategie. Jedes Bundesland, jede Bezirksverwaltungsbehörde und sogar jedes Ministerium habe eine eigene Definition von „Blackout“. Ein untragbarer Zustand, klagt Kainz. Notwendig sei ein klares, bundesweit einheitliches Konzept – inklusive gemeinsamer Übungen zur Krisenkommunikation.

„Seit 2021 hat sich nichts getan“

Erst kürzlich habe auch der Rechnungshof die Bundesregierung für ihre mangelnde Vorbereitung gerügt. Es gebe weder einen klaren Ablaufplan noch funktionierende Koordination zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. „Das ist verantwortungslos“, sagt Kainz. „Die Regierung muss handeln – jetzt.“

Jeder Haushalt kann sich auf das Worst Case Szenario vorbereiten.GETTYIMAGES/SevdaErcan

Was jeder Haushalt jetzt tun sollte

Allerdings könnten sich die Bürger vorbereiten. Jeder Haushalt solle einen Notfallplan haben, rät Kainz. Wo sind die Kinder, wo die Angehörigen, wenn der Strom ausfällt? Kann man sie erreichen und versorgen? Hat man Medikamente für 14 Tage? Und auch an Haustiere müsse gedacht werden – als ehemaliger Tierschutzsprecher betont Kainz: Sie brauchen genauso Wasser, Futter und Medikamente.