
Europas Bauern sprechen künftig mit einer Stimme: Jetzt kommt der Europäische Bauernbund
Ein starkes Zeichen für Europas Landwirte: Beim EVP-Kongress in Valencia wurde die Gründung einer eigenen Bauernbund-Fraktion innerhalb der Europäischen Volkspartei beschlossen – auf Initiative aus Österreich. Unterstützt von Kanzler Christian Stocker und EVP-Chef Manfred Weber wollen die Agrarvertreter nun mit vereinter Stimme in Brüssel auftreten.

Was als Idee aus Niederösterreich begann, ist nun auf EU-Ebene Realität: Die Österreichischen Bauernbündler Alexander Bernhuber und Paul Nemecek haben beim EVP-Kongress im spanischen Valencia die Gründung einer eigenen Bauernbund-Fraktion in der Europäischen Volkspartei durchgesetzt. Ziel ist es, die Interessen der rund zehn Millionen landwirtschaftlichen Betriebe in Europa künftig besser zu vertreten.
„Mit dieser Organisation wollen wir die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern in Europa noch stärker auf die politische Agenda bringen“, erklärt EU-Abgeordneter Bernhuber, der offiziell mit dem Aufbau der neuen Fraktion betraut wurde. Die Führung soll ehrenamtlich erfolgen.
Rückenwind von ganz oben
Rückendeckung kam dabei aus höchster Ebene: Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Christian Stocker hatte sich bereits vergangene Woche öffentlich hinter die Initiative gestellt. Auch EVP-Chef Manfred Weber, der beim Kongress in Valencia erneut zum Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei gewählt wurde, unterstützte das Vorhaben von Beginn an. Laut Insidern war Weber sogar maßgeblich daran beteiligt, die Gründung auf europäischer Ebene voranzutreiben.
Neben einer stärkeren Vernetzung der Agrarpolitik in der EU nennt Mitinitiator Paul Nemecek zwei zentrale Forderungen: „Wir wollen konkrete Maßnahmen gegen die überbordende Agrarbürokratie und einen Importstopp für Lebensmittel, die nicht nach EU-Standards produziert wurden.“ Damit soll der Wettbewerbsnachteil europäischer Betriebe gegenüber Drittstaaten beendet werden.
Kommentare