In einem kürzlichen Interview mit dem “Kurier” betont Ex-Klimaministerin Leonore Gewessler, dass sich niemand vor ihr fürchten müsse.

Auf die Frage, ob sie denn tatsächlich der “grüne Kickl” sei, wie sie angeblich viele bezeichnen würdenj, antwortet Gewessler: “Das weise ich komplett zurück. Herbert Kickl hetzt, spaltet, hat kein Interesse an Lösungen, sondern immer nur daran, das Problem größer zu machen. Das unterscheidet uns sehr grundlegend.”

Darauf erwidert dcer Kurier, dass sie, Gewessler, eine “gewisse Kompromisslosigkeit” mit FPÖ-Parteichef Herbert Kickl verbinde. Die Antwort der Grünen-Politikerin: “Ich habe eine Regierung verhandelt – erfolgreich.”

In weiterer Folge erklärt Gewessler, sie sei der “Überzeugung”, “dass man hingreifen muss, wenn es um einen intakten Planeten, saubere Luft, reines Wasser geht”.

Das hieße, Entscheidungen zu treffen, die nicht immer leicht seien, wobei sie das Beispiel EU-Renaturierungsgesetz nennt (dieses beschloss sie praktisch im Alleingang, ohne Zustimmung des damaligen Koalitionspartners ÖVP, was zu gravierenden Verstimmungen in der schwarz-grünen Regierung führte).

Leonore Gewessler (Grüne)IMAGO/SEPA.Media

Gewessler: "Herbert Kickl hetzt, spaltet, hat kein Interesse an Lösungen"

Mit Blick auf die künftigen Themenschwerpunkte, sagt Gewessler, dass der Klimaschutz zwar die “unsere DNA” sei, doch müssten die Grünen auch Lösungen bei Themen wie Kinderbetreuung, Frauenpolitik, Sicherheit, Arbeitsplätze und in der Außenpolitik bieten.

Gewessler: “Wir müssen den Menschen zuhören und ihre Probleme verstehen.” Als Beispiel nennt sie Frauen, die ihr sagten, dass sie sich “auf dem Nachhauseweg nicht mehr sicher fühlen”. Da müsse die Ökopartei “klarer sein”, so die ehemalige Klimaschutzministerin gegenüber dem “Kurier”.

Angesprochen auf den Familiennachzug von Migranten, sagt Gewessler, sie ärgere, dass die heutige Regierung “nichts” gegen den bestehenden “Notstand” tue. Die Grünen-Politikerin im O-Ton: “Wir schicken unsere Kinder jeden Tag in ein Notstandsgebiet und tun nix dagegen.” Die Grünen forderten daher ein “Sofortpaket” mit weiteren Deutschförderkräften, Schulpsychologen und Sozialarbeitern – “damit die Schule ums Eck die beste Schule ist”.

Was die künftige Oppositionsarbeit der Ökopartei angeht, erklärt Gewessler, dass die Grünen bestrebt seien, “konstruktiv” zu sein.  Die FPÖ dagegen sei “nie” daran interessiert, Lösungen zu bieten, sie haue immer nur “drauf”. Andererseits wolle die grüne Partei aber auch kämpferisch auftreten, wenn die Regierung “berechtigte Anliegen” der Menschen nicht ernst nehme. “Etwa, wenn der Klimabonus gestrichen wird”, so die Grünen-Politikerin.

Noch-Parteichef Werner Kogler hat laut Gewessler die Latte sehr hoch gelegtIMAGO/SEPA.Media