
"Harte Maßnahmen besser als Kickl": Ludwig schießt bei 1.-Mai-Aufmarsch gegen FPÖ
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zeigt sich beim 1.-Mai-Aufmarsch am Rathausplatz sichtlich zufrieden – und angriffslustig. Statt eines Kanzlers Kickl begrüßt er lieber mögliche “harte Maßnahmen” der Dreier-Koalition.
Bei strahlendem Sonnenschein hat die Wiener SPÖ am “Tag der Arbeit” tausende Menschen auf den Rathausplatz gelockt. Die Stimmung war wenige Tage nach einem neuerlich starken Ergebnis bei der Gemeinderatswahl gut wie schon länger nicht. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erfreute sich daran, dass 95 Prozent der Sprengel-Ergebnisse einen Sieg der SPÖ zeigten. Eine “starke Landesregierung” will er vor dem Sommer gebildet haben.
Neuerlich legte sich Ludwig nicht fest, ob er die Koalition mit den NEOS fortsetzt oder eine Zusammenarbeit mit ÖVP oder Grünen anstrebt. Ein klares Nein des Bürgermeisters gab es zu einer Regierung mit der FPÖ – “nicht mit dieser Partei”. Insgesamt schilderte Ludwig die SPÖ als Garantin, dass Wien “ein Bollwerk gegen autoritäre Regime” bleibe. Er will die Bundeshauptstadt weiter so entwickeln, dass sie eine weltoffene, klimaneutrale Metropole bleibe.
Attacke gegen Kickl
Zufrieden ist der Bürgermeister, dass im Bund doch noch eine Dreier-Koalition zustande gekommen ist. Wenn in nächster Zeit harte Maßnahmen gesetzt werden müssten, sollte man daran denken, dass ein Kanzler Herbert Kickl (FPÖ) die Alternative gewesen wäre: “Da sieht man viele Dinge entspannter.” Weiters verwies er auf bereits umgesetzte sozialdemokratische Forderungen, etwa den Mietpreis-Stopp oder die Öffnung der Schwerarbeiter-Pension für Pflegekräfte. Zu seinen Forderungen an die Bundesregierung gehörte die Ermöglichung eines Waffenverbots in der ganzen Stadt.
Die roten Mitglieder der Bundesregierung erwähnte Ludwig allesamt namentlich, wobei der Beifall für Vizekanzler und Bundesparteichef Andreas Babler deutlich der stärkste war. Kritische Transparente waren beim Einzug der Teilorganisationen kaum zu sehen. Einzig der Stopp der Familienzusammenführung motivierte einige Vertreter der Parteilinken zu unzufriedenen Plakaten.
Auf den Rathausplatz gekommen war wie meist alles, was in der Partei Rang und Namen hat. Bundesparteichef Babler, seines Zeichens Traiskirchener, wählte für den Marsch den Zug der relativ kleinen SPÖ Josefstadt.
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