
„Katastrophale Bilanz“: Wiener ÖVP rechnet mit NEOS-Bildungspolitik ab
Heute, Donnerstag, tagt zum letzten Mal der Wiener Landtag vor der Wahl am Sonntag. Dementsprechend wird noch einmal Bilanz gezogen. Die Wiener ÖVP nahm hierbei die Themen Bildung und Integration unter die Lupe – mit vernichtendem Urteil.

Besonders der kleine Koalitionspartner NEOS stand in der Kritik der Wiener Volkspartei. „Man kann es leider einfach nur als katastrophal bezeichnen, was sich da im Bildungsbereich abgespielt hat. Nach dieser Legislaturperiode mit pinkem Bildungsstadtrat sind die Rahmenbedingungen schlechter, die Frustration beim pädagogischen Personal größer und die Chancen der Kinder kleiner”, rechnet Harald Zierfuß, Bildungssprecher der Wiener Volkspartei, hart ab.

So kritisiert Zierfuß die Bildungspolitik der Wiener Stadtregierung als „oberflächliche PR-Politik statt echten Verbesserungen”. „Die Bildungspolitik bestand hauptsächlich aus medienwirksamer Präsentation von Pilotprojekten, die nur einigen wenigen Verbesserungen gebracht haben.”
Ansonsten habe die Stadtregierung lediglich Förderskandale in Bildungseinrichtungen, erhöhte Gewaltbereitschaft an den Schulen und einen Personalmangel an Sprachförderkräften und Schulsozialarbeitern vorzuweisen.
Integrationsproblem ungelöst
Auch die Integrationssprecherin der Wiener Volkspartei Caroline Hungerländer zeigt sich im Landtag wenig begeistert von der Arbeit des bis vor kurzem noch zuständigen Christoph Wiederkehr (NEOS). So sei der bis zu seiner Ministerernennung als Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz in Wien zuständige Wiederkehr beim Thema Integration „völlig abwesend” gewesen.

„Das Thema war wohl nicht medienwirksam genug oder es hat ihn schlicht nicht interessiert”, so Hungerländer und kritisiert: „Es wurde zwar ein Beirat gegründet, der fleißig Papiere produziert hat, sonst wurde aber nur die vorangegangene erfolglose SPÖ-Integrationspolitik weitergeführt. Dieses realitätsfremde Verschlafen der dringend nötigen Maßnahmen hat zu zahlreichen Problemen und Konflikten in unserer Stadt geführt.”

Generell habe es unter den NEOS laut Hungerländer nicht die versprochene Entlastung gegeben. „Statt Entlastung hat diese Periode den Wienerinnen und Wienern Erhöhungen in fast allen Bereichen gebracht: von Wasser und Abwasser über Müllgebühren, Bäder- oder Parktarifen bis hin zu den Büchereien und sogar den Gräbern.”
Hier ist die ÖVP-Landtagsabgeordnete übrigens nicht allein mit ihrer Meinung: Auch der Rechnungshof kritisierte bereits die automatischen Erhöhungen von Gebühren.
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