
"Keine Angst": Wien-Bürgermeister Ludwig (SPÖ) setzt sich Stahlbad U6 aus
Er fahre zu jeder Tages- und Nachtzeit mit den Öffis, selbst mit der U6, in der bekanntlich viele Zuwanderer aus aller Herren Länder unterwegs sind – der Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig (SPÖ).
Wien-Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat heute ein ausführliches Interview gegeben. Darin gibt sich Ludwig angstbefreit, wenn es darum geht, mit der U6 zu fahren. Wer diese U-Bahnlinie schon einmal benutzt hat, weiß, dass sich hier tagtäglich Einwanderer eng an eng tummeln.
Ludwig hat diesbezüglich aber keine Berührungsängste, zumindest sagt er das jetzt im Wahlkampf: “Ich fürchte mich nicht, bin zu jeder Tages- und Nachtzeit mit der U-Bahn unterwegs – auch in der U6 – und hatte noch nie Bedenken.” Er setzt sogar eins drauf: “Ich würde VP-Chef Mahrer (dieser fühlt sich nach eigener Aussage in der U6 nicht sicher; Anm.) gerne an die Hand nehmen und mit ihm in der U6 fahren.”

Zu den massiven Deutschproblemen unzähliger Wiener Schüler mit Migrationshintergrund betont Ludwig gegenüber heute: “Wir nehmen uns der Herausforderung an! Deshalb werden wir in der kommenden Legislaturperiode die Deutschförderkräfte im Kindergarten verdoppeln.” Woher er die Förderkräfte nehmen will, sagt er allerdings nicht, herrscht hierbei doch seit Jahren ein akuter Personalmangel.
Ludwig: FPÖ stehe diametral für andere Werte - und sage menschenverachtende Dinge
Mit Blick auf mögliche Koalitionspartner sagt Ludwig im heute-Interview: Eine Stadtregierung aus zwei Parteien wäre “für die Stabilität unserer Stadt gut”. Eine Koalition mit der FPÖ schließt der Wien-Bürgermeister allerdings kategorisch aus. Die Freiheitlichen stünden “diametral für andere Werte” und sagten “menschenverachtende Dinge”, insofern seien für ihn als Partner nicht denkbar.

Beim Thema Gesundheit sagt Ludwig gegenüber heute: “Wir investieren bis 2030 3,3 Milliarden Euro für Spitäler sowie dezentrale Gesundheitszentren.” Nach den Vorstellungen des Bürgermeisters soll Wien “Präventionshauptstadt Europas werden.” In diesem Zusammenhang räumt er ein, dass er selbst 25 Jahre lang nicht bei der Vorsorgeuntersuchung gewesen sei. Nun habe sei er aber dort gewesen, und es sei ihm ein “sehr guter Gesamtbefund” ausgestellt worden.
Apropos Privates. Auch da gab Ludwig gegenüber heute einiges preis. Zum Beispiel plaudert er aus dem Nähkästchen, wie bei ihm Zuhause gekocht und gegessen wird. Das Kochen überlasse er seiner Frau die “die bessere, kreativere Köchin” sei. Er dagegen sei “ein stärkerer Esser als Koch”.
Am kommenden Sonntag (27. April) finden in Wien Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. Laut aktuellen Umfragen liegen Michael Ludwig und die SPÖ mit 38 Prozent an der Spitze, dahinter folgen die FPÖ (21 Prozent), die Grünen (12 Prozent), die ÖVP (11 Prozent) und die Neos (9 Prozent).
Zum Vergleich: Bei der Wahl vor fünf Jahren (2020) kam die SPÖ auf 41,6 Prozent, dahinter folgten die ÖVP mit 20,4, die Grünen mit 14,8, die Neos mit 7,5 und die FPÖ mit 7,1 Prozent.
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