Mit insgesamt zehn Millionen Euro finanziert die Europäische Union das Forschungsvorhaben „EuQu“, das sich mit der Rezeption des Korans in Europa zwischen 1150 und 1850 beschäftigt. Ziel des Projekts ist es, den islamischen Text nicht nur als religiöses Werk, sondern auch als Teil der europäischen Geistesgeschichte zu analysieren. Untersucht wird unter anderem, wie der Koran gesammelt, kopiert, übersetzt und gedruckt wurde – auch in europäischen Volkssprachen und teils unter Einbeziehung islamischer Auslegungstraditionen.

Scharfe Kritik kommt von der FPÖ-Europaabgeordneten Petra Steger. Sie spricht von einem ideologisch gefärbten Projekt, das den Islam als europäisches Erbe verklären wolle. Während die Geschichte Europas von der Abwehr islamischer Expansion geprägt sei, öffne Brüssel mit Steuergeld ideologischen Projekten Tür und Tor. „Das ist politischer Wahnsinn“, so Steger, die vor einer Verharmlosung extremistischer Einflüsse warnt. Besonders alarmierend sei die Nähe eines Projektverantwortlichen zur Muslimbruderschaft.

FPÖ-Europaabgeordnete Petra StegerGETTYIMAGES/Michael Gruber/Freier Fotograf

Forschungsförderung „im Sinne der Bürger“ gefordert

Statt solcher Großprojekte fordert Steger eine Forschungsförderung „im Sinne der Bürger“. Die EU solle auf Sicherheit, Aufklärung und Innovation setzen – und nicht auf Projekte, die Entfremdung und Unsicherheit schüren. Der Fall „EuQu“ zeige, wie weit sich die EU von wissenschaftlicher Neutralität entfernt habe. Die FPÖ erneuert in diesem Zusammenhang ihren Appell zur Unterstützung ihrer Petition gegen den politischen Islam.