
Sachslehner geht! Wiens lauteste ÖVP-Stimme gegen Links-Woke zieht sich zurück
Sie kritisierte das „System Ludwig“, warnte vor Gender-Wahn und wachsender Migrantenkriminalität – und warf der SPÖ Realitätsverdrängung vor. Mit feministischer Außenpolitik und geschlechtsneutralen Piktogrammen konnte sie nichts anfangen. Sachslehner hielt mit ihrer Meinung nie zurück – das wird sich kaum ändern. Nur die Politik verlässt sie.

Die Niederlage der Wiener ÖVP hat auch personelle Folgen: Laura Sachslehner, bis zuletzt eine der pointiertesten und kritischsten Stimmen der Partei, verliert ihr Mandat in Gemeinderat und Landtag – und zieht sich aus der aktiven Politik zurück. Das gab sie auf X bekannt.
2020 trat sie als ÖVP-Spitzenkandidatin im Wahlkreis Landstraße an – mit Erfolg: Die Partei holte dort mit 19,11 Prozent eines der fünf Mandate und erzielte ein deutliches Plus von knapp neun Prozentpunkten. 2025 halbierte sich das Ergebnis im Wahlkreis auf 9,81 Prozent – das Direktmandat war verloren. „Wir haben das Mandat in der Landstraße, das wir 2020 erringen konnten, dieses Mal aufgrund des schwachen Abschneidens der Wiener ÖVP leider nicht geschafft“, hält Sachslehner fest.
Was sich bereits vor der Wahl abgezeichnet hat, ist nun offiziell: Wir haben das Mandat in der Landstraße, das wir 2020 erringen konnten, dieses Mal aufgrund des schwachen Abschneidens der Wiener ÖVP leider nicht geschafft. Das bedeutet, dass ich in den kommenden Tagen aus dem… pic.twitter.com/mv40ZLxVcJ
— Laura Sachslehner (@l_sachslehner) April 29, 2025
Steile Karriere, laute Kritik gegen Links
Die 30-Jährige machte rasch Karriere: von der Generalsekretärin der Jungen ÖVP bis zur kurzzeitigen Generalsekretärin der Bundespartei. Im Wiener Gemeinderat profilierte sie sich als scharfe Kritikerin linker Identitätspolitik, Migrations- und Genderdebatten – Positionen, die regelmäßig für Widerspruch wie Applaus sorgten.
Ganz leise wird es um Sachslehner nicht: Sie wird in Kürze Mutter, am 5. Mai erscheint ihr drittes Buch Fake Feminismus, und sie kündigt an, sich weiterhin öffentlich einzumischen. Die Polit-Karriere endet – doch die nächste Wortmeldung ist möglicherweise nur eine Frage der Zeit. Ein Blick zurück zeigt: Die Liste ihrer Angriffe gegen das links-woke Lager ist lang.
„System Ludwig“: Banden, Blockaden, Beschwichtigung
Während sich andere Oppositionspolitiker in Wien lieber bei Michael Ludwigs SPÖ anbiedern, auch in Hoffnung auf ein Koalitionszuckerl nach der Wahl, ging Laura Sachslehner in die Offensive. Im Sommer 2024 rechnete sie in einer exxpress-Kolumne mit dem „System Ludwig“ ab. Bandenkriege, ethnische Konflikte, explodierende Kriminalität? Für Sachslehner war klar: Die SPÖ schaut weg – und schiebt die Schuld reflexartig auf den Bund. „Herr Bürgermeister, ist das Ihr Ernst?“, fragte sie. Ludwig locke mit falschen Anreizen im Sozialsystem genau jene nach Wien, die es ausnutzen wollen.
Ihre Vorwürfe untermauerte sie mit Zahlen: Drogendelikte unter Asylwerbern stiegen um 48 Prozent, bei Jugendlichen um 33 Prozent an. Doch die SPÖ setze auf Beschwichtigung, Wegschauen und Verdrängen. „Die Rechnung zahlen wir alle – mit wachsender Unsicherheit und Angst auf Wiens Straßen.“
Warnung vor dem deutschen Weg
Vor der Nationalratswahl 2024 warnte Sachslehner vor einer linken Mehrheit in Österreich. Denn was dann droht, könne man im Nachbarland Deutschland beobachten. Die dortige Ampelkoalition habe vorgemacht, wie ideologische Politik funktioniere: Einbürgerung nach fünf statt zehn Jahren, Bleiberecht für abgelehnte Asylwerber, Geschlechtsänderung für 14-Jährige – und mitten in einer Drogenwelle die Legalisierung von Cannabis. „Das ist brandgefährlich – und völlig realitätsfern“, kritisierte die ÖVP-Politikerin.
Doch während Kriminalität und Drogenkonsum steigen, verliere sich die Linke in „feministischer Außenpolitik“ und absurden Identitätsdebatten. Sachslehners Gegenentwurf: Ein Mitte-rechts-Kurs, der Migration begrenzt, Leistung schützt und die echten Probleme anpackt. Österreich dürfe nicht der nächste ideologische Spielplatz werden.
„Genderwahn“ statt Frauenrechte?
Schon vor ihrem neuen Buch attackierte Laura Sachslehner den heutigen Feminismus – und das mit scharfer Kante. Besonders empört zeigte sie sich über die neuen Piktogramme der Wiener Linien, die sogar schwangere Frauen „geschlechtsneutral“ darstellen sollen: „Es gibt keine geschlechtsneutralen Schwangeren – es gibt nur schwangere Frauen.“ Der moderne Feminismus verrate seine eigenen Wurzeln, wenn er Frauen unsichtbar mache – und durch männlich wirkende Figuren ersetze.
Weiblichkeit sei kein Lifestyle, sondern ein biologisches und gesellschaftliches Privileg, betont sie. Wer wirklich für Frauenrechte kämpfe, müsse Frauen wieder als Frauen zeigen – statt sie hinter künstlicher „Diversität“ verschwinden zu lassen. „Dabei drehen sich die Feministinnen der ersten Stunde im Grabe um“, bemerkte Sachslehner. Was heute als Fortschritt verkauft wird, sei in Wahrheit ein Rückschritt in die Unsichtbarkeit.
„Fake Feminismus“ – die Generalabrechnung
In ihrem neuen Buch Fake Feminismus – Zeit zum Aufbegehren rechnet Laura Sachslehner schließlich gnadenlos mit einem Feminismus ab, der für sie längst nichts mehr mit Frauenrechten zu tun hat. Linke Feministinnen hätten genau jene verraten, die sie eigentlich vertreten sollten – nämlich Frauen. Statt sich um reale Sorgen wie Sicherheit, Schutz und Freiheit im öffentlichen Raum zu kümmern, verliere sich die Szene in Theoriedebatten und Symbolpolitik. „Frauen müssen in vielen Städten Europas zunehmend um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten“, warnt die Politikerin.
Auch Diversitäts-Zwang, Gendersprache und die Auflösung klarer Geschlechterrollen nimmt sie ins Visier. Der heutige Feminismus verunsichtbare Frauen und fördere eine „verfälschte Diversität“, die Weiblichkeit entkernt. Sachslehner ruft zu einer neuen, realitätsnahen Frauenbewegung auf – gegen Ideologie, für echte Freiheit.
Demokratie nur, wenn’s passt?
Anfang 2025 warnte Sachslehner: Wer Wahlergebnisse nur dann akzeptiert, wenn sie ins eigene Weltbild passen, hat die Idee von Demokratie nicht verstanden. Der Vorwurf richtete sich gegen das politische und kulturelle Establishment. Ob Trump in den USA oder eine mögliche FPÖ-ÖVP-Koalition in Österreich: Kaum sei das Wahlergebnis da, werde von „autoritärem Rückfall“ oder gar „Demokratiezerfall“ gesprochen – und zum Protest geblasen. „Das ist nicht wachsam, das ist heuchlerisch – und gefährlich“, stellte Sachslehner klar.
Künstlerproteste, offene Briefe, Volkstheater-Plakate? Für Sachslehner pure Doppelmoral. Viele Unterzeichner – von Elfriede Jelinek bis Cornelius Obonya – seien offen parteipolitisch verankert und unterstützten genau jene, die selbst keine Koalitionen zusammenbringen. Ihre Botschaft: Wirkliche Demokratien brauchen keine Plakate – sie brauchen Respekt vor dem Wählerwillen.
Nun steht fest: Laura Sachslehner verlässt die Politik – aber nicht die Debatte. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich natürlich auch weiterhin für die Themen, die mir am Herzen liegen, engagieren werde“, schreibt sie. Neue Projekte sind geplant. Sie beendet ihr Statement auf X mit dem Satz: „Ich freue mich, wenn wir auch hier weiter in Kontakt bleiben.“
Kommentare