
Verliebt, verheimlicht, verwundbar: Liebesaffären setzen die Bundeswehr-Spitze unter Druck
Was als private Liebesgeschichte begann, entwickelt sich zum sicherheitspolitischen Risiko: Ein hochrangiger Offizier steht im Zentrum brisanter Enthüllungen, die ihn erpressbar durch ausländische Nachrichtendienste machen. Jetzt wächst der Druck auf die Bundeswehr-Führung.

Die Bundeswehr steht erneut im Fokus ausländischer Nachrichtendienste. Der Abhörskandal im vergangenen September machte deutlich, wie anfällig selbst höchste militärische Ebenen für Spionage sind. Damals wurden vertrauliche Gespräche über den Einsatz des Marschflugkörpers Taurus aufgezeichnet. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) warnte damals vor einem „fortgesetzt aggressiven Vorgehen“ russischer Dienste, die bei der Informationsbeschaffung „robust“ vorgehen. Auch China zeigt laut MAD wachsendes Interesse an Informationen über Bundeswehr- und NATO-Fähigkeiten.
Business Insider deckt geheime Affären auf
Recherchen von Business Insider bringen nun einen weiteren brisanten Aspekt ans Licht: Ein hochrangiger Bundeswehr-Offizier soll über Monate hinweg mehrere geheime Affären unterhalten haben. Diverse Chatnachrichten belegen diese Beziehungen, die bislang nicht öffentlich bekannt waren. Diese privaten Verstrickungen könnten den Offizier erpressbar machen – ein potenzielles Einfallstor für ausländische Nachrichtendienste.

Generalinspekteur Breuer wurde frühzeitig informiert
Bereits im November 2024 soll Generalinspekteur Carsten Breuer von einem Bundestagsabgeordneten telefonisch über die Affären des Offiziers informiert worden sein. Breuer zeigte sich laut den Recherchen überrascht und informierte einen engen Mitarbeiter. Eine offizielle Untersuchung wurde jedoch offenbar nicht eingeleitet.
Privatsache oder Sicherheitsrisiko?
Zwar sind Beziehungen am Arbeitsplatz nicht ungewöhnlich – laut einer Umfrage hat mehr als jeder vierte Beschäftigte in Deutschland den Partner im Job kennengelernt. Doch in sicherheitsrelevanten Positionen können geheime Affären zum Risiko werden. Wer in verdeckten Beziehungen lebt, ist potenziell erpressbar – eine Schwachstelle, die ausländische Nachrichtendienste ausnutzen könnten.
Forderung nach Transparenz und Aufklärung
Angesichts der aktuellen Bedrohungslage und der Warnungen des MAD stellt sich die Frage, warum keine Untersuchung eingeleitet wurde. Die Öffentlichkeit und die Bundeswehr selbst haben ein Interesse an Transparenz und der Sicherstellung, dass persönliche Verstrickungen nicht zur Gefahr für die nationale Sicherheit werden.
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