
Wählerwanderungen bei Wien-Wahl: Viele ÖVP- und SPÖ-Wähler docken bei FPÖ an
Die FPÖ hat bei der Wien-Wahl im Vergleich zum letzten Urnengang 2020 satte 13,2 Prozentpunkte zugelegt. Woher diese Wählerstimmen kommen? Vor allem aus dem roten und schwarzen Lager.

Auch bei der jüngsten Wahl in Wien am Sonntag gab es wieder rege Wanderunbewegungen der Wähler zwischen den politischen Kräften. Dies geht aus der aktuellen Foresight-Wählerstromanalyse hervor. Demnach stimmten insgesamt zwölf Prozent jener Wähler, die im Jahr 2020 noch die SPÖ gewählt hatten, diesmal für Dominik Nepp und die FPÖ.
Was bei den ehemaligen SPÖ-Wählern noch ins Auge sticht: Ein beinahe gleich großer Anteil, also rund zwölf Prozent, ist am Sonntag der Wahl ferngeblieben.
Interessant ist auch, wohin die Heerscharen ehemaliger ÖVP-Wähler übergelaufen sind. Als größte Verliererin der Wien-Wahl büßte die krisengeplagte Volkspartei 10,7 Prozent der Wählerstimmen gegenüber 2020 ein (Ergebnis: 9,7 Prozent). Das Gros dieser Ex-ÖVP-Wähler hat wenig überraschend bei den Freiheitlichen angedockt.
27 Prozent der ÖVP-Wähler im Jahr 2020 wählten nun die FPÖ
Die Zahl der Ex-ÖVP-Wähler, die am Sonntag für die FPÖ gestimmt hat, beläuft sich auf 27 Prozent. Lediglich 37 Prozent jener Wähler, die 2020 die ÖVP gewählt haben (damaliges Ergebnis: 20,4 Prozent) haben auch diesmal wieder für die Volkspartei gestimmt. Der SPÖ wiederum sind 71 Prozent ihrer Wähler aus dem Jahr 2020 treu geblieben.
Für Heinz Christian Strache indes ging der Schuss nach hinten los. Eigentlich wollte Strache, der mit seinem Team HC Strache – Allianz für Österreich (HC) vor fünf Jahren noch auf 3,3 Prozent gekommen war, der FPÖ Wähler abspenstig machen.
Wie die Wählerstromanalyse jetzt zeigt, liefen aber nicht weniger als 54 Prozent der Strache-Wähler zu den Freiheitlichen über – bloß 18 Prozent der Wähler aus dem Jahr 2020 blieben dem ehemaligen FPÖ-Politiker und Vizekanzler treu. HC erlangte am Sonntag nur 1,1 Prozent der Stimmen. Ob Strache angesichts dieses niederschmetternden Ergebnisses seine Polit-Karriere fortsetzt, ist mehr als fraglich.
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