Ein Treffen in London, bei dem Außenminister und Sicherheitsberater der USA, mehrerer europäischer Verbündeter und der Ukraine über ein Ende des seit mehr als drei Jahren tobenden Krieges hätten beraten sollen, ist kurzfristig geplatzt. Grund: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte deutlich, dass sein Land zu keinen Gebietsabtretungen an Russland bereit sei, Punkt.

Selenskyj wörtlich: „Da gibt es nichts zu bereden. Das steht außerhalb unserer Verfassung.” Mit anderen Worten heißt das, dass die Ukraine bis auf weiteres auf sämtliche Territorien besteht, die von Russland annektiert worden sind, darunter die 2014 eingenommene Schwarzmeerhalbinsel Krim.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal hatte das Weiße Haus bei den – nun geplatzten – Gesprächen in London eine Reaktion aus Kiew auf Vorschläge für Zugeständnisse an Moskau erwartet. Hätte es aus Kyjiw grünes Licht gegeben, etwa für den Verzicht auf die Halbinsel Krim und einen Nicht-Eintritt in die Nato, wären die Friedenspläne schließlich Moskau vorgelegt worden.

Wolodymyr Selenskyj (in Schwarz)IMAGO/ZUMA Press Wire

Putin soll Ende der Invasion angeboten haben

Unterdessen berichtete die Financial Times, dass Kremlchef Wladimir Putin angeboten habe, die Invasion in der Ukraine entlang der derzeitigen Frontlinie zu stoppen. Demnach würde Russland auf weitere Gebietsansprüche verzichten. Die bereits unter russischer Kontrolle stehenden Territorien sollen allerdings Russland zugeschlagen werden.

Laut Washington Post schlagen auch die USA vor, die derzeitigen Frontlinien als Teil eines Friedensabkommens einzufrieren. Im Gegenzug würde Russland die Angriffe in der Ukraine zu einem Zeitpunkt beenden, zu dem die russischen Streitkräfte auf dem Vormarsch seien.

Kremlchef Wladimir PutinAPA/AFP/POOL/Mikhail METZEL

US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für seine Weigerung, Gebiete an Russland abzutreten, heftig kritisiert. Er warf ihm vor, den Krieg zu verlängern.

„Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren [2014] um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde?“, fragte Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Im Hinblick auf Selenskyjs deutliche Absage an Gebietsabtretungen, schrieb er: „Diese Aussage ist sehr schädlich für die Friedensverhandlungen mit Russland.” Trump drohte an die Adresse Kiews auch damit, dass dies das “letzte Angebot” der USA in Sachen Frieden gewesen sei.