Ein Aufruf mit Sprengkraft: Die Hamas fordert ihre Anhänger weltweit zu einer beispiellosen Protestwelle auf – mit Demonstrationen, Sitzstreiks und Blockaden. Der Westen steht dabei ebenso im Visier wie Israel selbst. Die Proteste sollen am 25., 26. und 27. April stattfinden – doch das ist laut Hamas „erst der Anfang“.

„Belagert die Botschaften!“: Hamas eskaliert Aufruf

In einer offiziellen Mitteilung vom Dienstag ruft die Hamas zur globalen Eskalation auf. Die Worte sind deutlich: „Wir fordern alle auf, den Druck mit allen Mitteln zu erhöhen – in allen Städten, auf allen Plätzen.“

In Pakistan werden die Massen mobilisiert, um für die Hamas-Terroristen auf die Straße zu gehen. APA/AFP/Asif HASSAN

Die Organisation lobt die bisherigen weltweiten Demonstrationen gegen Israel – von arabischen Hauptstädten über Europa bis in die USA – und ruft zu noch drastischeren Aktionen auf: Streiks, Märsche, Sitzblockaden und die gezielte Belagerung israelischer und US-amerikanischer Botschaften.

Generalstreik im gesamten Islam geplant

Ein besonders brisanter Aufruf: Der Samstag, 26. April, soll in der gesamten islamischen Welt ein „Tag des Generalstreiks“ werden. Laut Hamas sollen alle Geschäfte und Einkaufszentren geschlossen bleiben – als Zeichen des Protests gegen die „israelische Aggression“ in Gaza.

Offene Aufrufe zu Gewalt sind bei Gaza-Protesten schon längst keine Seltenheit mehr.APA/AFP/Aamir QURESHI

Islamische Institutionen und religiöse Führer hätten den Streikaufruf bereits unterstützt, heißt es weiter.

Ziel: „Maximaler Druck“ auf Israel und den Westen

Laut Hamas sei das Ziel der globalen Proteste klar: Stop des israelischen Militäreinsatzes, Ende der Blockade des Gazastreifens, politischer Druck auf die USA und Israel.

Alle Muslime seien zum Widerstand verpflichtet, erklärten Hamas-Führer.APA/AFP/Asif HASSAN

Man wolle „alle Formen von Widerstand“ nutzen, um das zu erreichen – auch Protestmärsche, symbolische Besetzungen und öffentliche Fastenaktionen.

Europa besonders im Fokus – erste Eskalation in Berlin

In ihrer Erklärung betont die Hamas mehrfach, dass die Proteste weltweit stattfinden sollen – besonders auch in westlichen Hauptstädten. Europa ist damit direkt im Visier.

Das ist nicht Gaza, das ist Berlin. Pro-Hamas-Demonstranten versammeln sich am Bebelplatz vor der Humboldt-Uni.APA/AFP/John MACDOUGALL

Wie schnell sich das in reale Gewalt und umfassende Sachbeschädigung übersetzen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Deutschland: Pro-palästinensische Aktivisten haben vergangene Woche einen historischen Hörsaal der Berliner Humboldt-Universität verwüstet. Herausgerissene Bänke, beschmierte Wände und Parolen wie „From the river to the sea“ oder „Zionisten sind Faschisten“ – teils mit Hamas-Symbolik – belegen die ideologische Nähe.

Zurzeit können keine Vorlesungen mehr im Hörsaal abgehalten werden.APA/AFP/John MACDOUGALL

Die Präsidentin der Universität, Julia von Blumenthal, sprach von einer „gezielt geplanten Zerstörung“. Der Schaden liegt bei bis zu 100.000 Euro, über 100 Strafermittlungsverfahren wurden eingeleitet. Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein fordert Konsequenzen.

Die Uni-Präsidentin spricht mittlerweile von einer „gezielt geplanten Zerstörung“. APA/AFP/John MACDOUGALL

Hamas erneut als Brandstifter im Nahost-Konflikt

Die Hamas gilt in der EU, den USA und Israel als Terrororganisation. Sie regiert seit 2007 den Gazastreifen, hat dort ein unterirdisches Terrornetzwerk aus Tunneln aufgebaut – und ganze Generationen vom Kindergarten an ideologisch auf den „Märtyrertod“ vorbereitet.

Jetzt versucht sie, den Gaza-Krieg auf die Straßen der Welt zu tragen. Ihr Ziel: Eskalation – um jeden Preis.